In einem vier- bis sechswöchigen Testlauf im Labor soll die bereits vorliegende Hardware auf ihre Praktikabilität überprüft werden, im Anschluss werde ein Feldtest folgen. „Im Rahmen des Feldtests werden die Geräte an verschiedenen Standorten auf ihre Funktion unter realen Einsatzbedingungen überprüft“, heißt es vonseiten der Behörde.
Haupttreiber dieser Breitbandtechnologie sind Unternehmen wie Microsoft, Dell, Hewlett-Packard und Google, die sich in der „White Spaces Coalition“ (WSC) zusammengefunden haben. Die entwickelte Technologie soll vor allem helfen, bisher unterversorgte ländliche Gebiete kostengünstig mit Breitbandzugang auszustatten. Dabei wird von Downloadraten mit bis zu 80 Megabit pro Sekunde gesprochen.
Über das favorisierte Frequenzspektrum wird derzeit noch analoges Fernsehen ausgestrahlt. Bis Februar 2009 müssen die US-TV-Stationen jedoch auf digitale Ausstrahlung umgestellt haben. Ab dann plant die WSC, ihre Hardware zu verkaufen, vorausgesetzt die FCC segnet die Technologie ab.
TV-Stationen und Netzbetreiber fürchten sich schon
Als Gegner beziehen Broadcaster und Telekombetreiber mit verschiedenen Argumenten Stellung. Die TV-Sender fürchten um die Qualität der Fernseh- sowie der Mobilfunksignale und behaupten, das Drahtlos-Breitband könnte die Signale stören, während die Telekom- und Kabelanbieter in der WSC einen Konkurrenten für ihr Geschäft mit dem Internetzugang sehen. Entsprechend erfreut reagierten die WSC-Kritiker auch, als die FCC im vergangenen Sommer die vorgelegte Hardware als unzureichend einstufte, da die Anforderungen nur im Labor erreicht werden konnten.
„Wir sind nicht gegen eine neue Technologie“, wird Dennis Wharton, Executive Vice President der National Association of Broadcasters, von US-Medien zitiert, „wenn man jedoch die schlechten Ergebnisse der ersten Testrunde betrachtet, so ist eine große Portion Skepsis angebracht, ob diese Geräte praktikabel sind und die Ausstrahlung von digitalem TV nicht stören.“
In Europa ab 2012 möglich
Die White Spaces werden auch in Europa zum Thema für die Politik. Bis 2012 wird die EU die Umstellung auf digitales Fernsehen abgeschlossen haben. Die frei werdenden Frequenzen, auch als „Digitale Dividende“ bezeichnet, sollen laut Medienkommissarin Viviane Reding ebenfalls für die Verbreitung von Internet genutzt werden. Allerdings haben sich beispielsweise in Skandinavien oder Großbritannien bereits TV-Sender für die freien Frequenzen interessiert gezeigt. Sie planen, darüber HDTV zu senden. (pte)
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