Mahlzeit

Tüftler baut für die NASA 3D-Drucker für Nahrungsmittel

Elektronik
22.05.2013 15:21
Die US-amerikanische Raumfahrtorganisation NASA plant, Astronauten auf Langstreckenflügen künftig mit Nahrung aus dem 3D-Drucker zu versorgen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die NASA 125.000 US-Dollar in das Unternehmen Systems & Materials Research Corporation des Tüftlers Anjan Contractor investiert. Das Ziel: die Entwicklung eines 3D-Druckers, der aus essbarem Pulver Speisen druckt. Als Erstes soll Pizza "ausgedruckt" werden.

Binnen sechs Monaten will Contractor mit seiner Firma mithilfe der NASA-Gelder einen funktionsfähigen Prototyp eines 3D-Druckers für Nahrung erschaffen, berichtet die Website "Business Insider". Der Tüftler sieht allerdings nicht nur lange Reisen im Weltraum als denkbares Einsatzszenario für 3D-Nahrungsdrucker. Geht es nach Contractor, könnte man damit auch entscheidende Fortschritte bei der Ernährung der stetig wachsenden Weltbevölkerung erzielen.

Zumindest, wenn die Menschheit ihre Vorstellungen davon, was köstlich ist, noch einmal gründlich überdenkt. Als Ausgangsmaterial für die Speisen aus Contractors 3D-Drucker dient nämlich Pulver, das aus so gut wie allem gewonnen werden kann, das essbar ist. Dazu zählt der Erfinder nicht nur Gras oder Algen, sondern auch Insekten. Die Ausgangsmaterialien werden für die Verwendung mit dem Drucker getrocknet und zu Pulver verarbeitet, das bis zu 30 Jahre halten soll.

Pulver für 3D-Druck-Speisen ist extrem haltbar
Auf langen Weltraumreisen könnte sich die Methode tatsächlich als nützlich erweisen. "Langstreckenreisen im Weltraum erfordern eine Haltbarkeit von 15 oder mehr Jahren", sagt Contractor. Mit dem 30 Jahre haltbaren Pulver für den 3D-Druck wird diese Marke sogar übertroffen.

Beim Druckvorgang selbst werden die verschiedenen Ausgangsmaterialien unter Zugabe von Wasser oder Öl schichtweise aufgebracht, wodurch die gewünschte Speise entstehen soll. Erste Versuche mit einem Schokokeks (siehe Video) verliefen bereits erfolgreich, bis Contractor allerdings tatsächlich eine Pizza drucken kann, wird es noch eine Weile dauern.

Ihr Aufbau macht Pizza zu gutem 3D-Druck-Gericht
Pizza sei vor allem deshalb ein besonders vielversprechendes Gericht für den 3D-Druck, weil sie per se aus verschiedenen Schichten besteht. Der Pizzadrucker, den Contractor für die NASA entwickelt, befindet sich derzeit zwar noch im Konzeptstadium, es gibt allerdings schon recht konkrete Pläne, wie der Druck ablaufen soll.

Zunächst werde eine Schicht Teig gedruckt, die von einer heißen Platte am Boden des Druckers gleich gebacken wird, berichtet die Website. Darauf komme ein Tomatensauce-Gemisch, das aus Pulver, Wasser und Öl zusammengemixt wird. Abschließend folge die Proteinschicht, die aus Tieren, Milch oder Pflanzen hergestellt werden kann.

Auch wenn Speisen aus dem 3D-Drucker zunächst nach Science-Fiction klingen: Contractor hofft, mit einem 3D-Speisendrucker einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Nahrungsknappheitsproblems zu liefern, auf das die Menschheit zusteuert. Schätzungen zufolge könnte bereits Ende des Jahrhunderts die Bevölkerungsmarke von zwölf Milliarden Menschen erreicht werden, bei der Wissenschaftler Probleme mit der Nahrungsversorgung erwarten.

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