Smarter Trolley

“Transitbuddy” soll künftig Umsteigen erleichtern

Elektronik
23.02.2015 09:06
Von einem auf das andere öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen kann nicht nur stressig, sondern auch mühsam sein - besonders, wenn man mit schwerem Gepäck unterwegs ist. Abhilfe schafft künftig möglicherweise ein autonom agierendes Fahrzeug, das als Navigator und Trolley zugleich fungiert. Eine Designstudie dazu wurde nun bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert.

Die verschiedenen Aspekte eines potenziellen Einsatzes des "TransitBuddy" genannten Fahrzeugs wurden im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojekts untersucht, an dem unter anderen das Austrian Institute of Technology (AIT), die Technische Universität Wien und die ÖBB beteiligt waren. Im Fokus stand, das Umsteigen an den Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs zu erleichtern, erklärte Projektleiter Stefan Seer vom AIT. Derzeit würden viele Personen auf Reisen verzichten, weil sie den Wechsel zu anstrengend finden.

Konzept als Zukunftsvision
Die Projektpartner haben deshalb ein technisches Konzept entwickelt "und Visionen aufgezeigt, wie ein entsprechendes Produkt in fünf bis zehn Jahren möglicherweise aussieht", so Seer. In ihrer Mobilität eingeschränkte Personen könnten dann per Smartphone einen "TransitBuddy" rufen, ihr Gepäck darauf verstauen und ein Ziel - beispielsweise "Taxi-Stand" - eingeben. Der smarte Trolley leitet den Fahrgast dann auf kürzestem Weg dorthin. Anschließend klappt das Gerät seine Ladefläche wieder ein und steht zum nächsten Einsatz bereit.

"Die große Herausforderung besteht darin, dass dieser 'TransitBuddy' nicht wie sonst bei autonomen Fahrzeugen üblich, auf definierten Fahrwegen getrennt von Personenflüssen unterwegs sein soll, sondern sich den Platz mit anderen Passanten teilen muss", erläuterte Seer. Simulationen hätten aber gezeigt, dass es auch in engeren Bereichen zu keinen kritischen Situationen zwischen Fußgängern und Robotern komme.

Weg da mit der Jacke
Für die autonome Steuerung sieht das Konzept den Einbau verschiedener Sensoren, wie Laserscanner oder Kameras vor, so Markus Bader von der TU Wien. Die dafür entwickelten Komponenten wurden mit einer speziellen Roboterplattform am Hauptbahnhof Wien im Praxistest erprobt. Problematisch sei beispielsweise, wenn jemand seine Jacke über den Trolley hängt und damit die Sensoren verdeckt. "Hier müsste das Gerät mit dem Nutzer interagieren und ihn darauf hinweisen", nennt Bader einen möglichen Lösungsansatz.

Das Projekt habe auch andere Probleme aufgezeigt, die es noch zu klären gebe, verwies Thomas Pipp von der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH auf den entsprechenden Platzbedarf. So sei auch der klassische Trolley am Wiener Hauptbahnhof "hintangestellt worden".

Nicht nur für Ältere gedacht
Natürlich gehe es auch darum, zeitgemäße Lösungen in Hinblick auf die demografische Entwicklung zu finden, erklärte Walter Wasner vom Verkehrsministerium, das das Projekt gefördert hat. Es ziele aber nicht nur auf ältere Personen ab. Ein großer Teil der Bevölkerung fühle sich in der Mobilität eingeschränkt, wenn man beispielsweise mit Kleinkindern und Gepäck unterwegs sei, so Wasner.

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