Bündelprodukt

TA und Mobilkom fusionieren zu “A1 Telekom Austria”

Elektronik
24.02.2010 11:27
Die Telekom Austria wird ein Bündelprodukt. Noch heuer werden die Festnetzsparte und die Mobilfunktochter unter einem Dach als "A1 Telekom Austria" fusioniert, die Marke Mobilkom bleibt aber erhalten. Während der Mobilkom-Betriebsrat der Heirat am Dienstag seinen Segen gab, hadern die Festnetzmitarbeiter noch mit dem neuen Glück und verweigern sich. Sie verlangen eine Jobgarantie und wollen nächste Woche weiterverhandlen.

Für die Aktionäre - 27,4 Prozent hält noch der Staat - gab es Entwarnung: Die Dividendenzusicherung von 0,75 Euro je Aktie wurde aufrecht erhalten. Nach der Fusionsmeldung gab man das Ergebnis für 2009 bekannt: Die TA konnte das Betriebsergebnis demnach um 185 Prozent auf 343,9 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um 40 Prozent auf 1,794 Mrd. Euro zu. Der Umsatz gab um 7 Prozent auf 4,802 Mrd. Euro nach. Schuld daran seien die niedrigen Festnetz-Erlöse und Mobilfunkpreise sowie Wechselkursdifferenzen.

Die börsenotierte teilstaatliche Telekom will unter einem Dach künftig verstärkt Bündelprodukte bestehend aus Festnetz, Internet und Mobilfunk anbieten, womit sie schon jetzt sehr gut gefahren ist. Dank der bereits angebotenen Kombiangebote konnte die Telekom den rasanten Kundenverlust im Festnetz stoppen - sehr zum Unbehagen der Mitbewerber, die dem uneingeschränkten Marktführer vorwerfen, seine Marktmacht auszunutzen. Weiters will der derzeitige und künftige Telekom-Vorstandschef Hannes Ametsreiter Synergien in der Infrastruktur heben.

"Indianerehrenwort" ist Telekom-Betriebsrat nicht genug
Vom Mobilkom-Betriebsrat, der Ametsreiter aus seiner Zeit als Mobilkom-Chef gut kennt, gab es einen Vertrauensvorschuss. "Der Vorstand hat uns in sehr intensiven Gesprächen versichert, dass wir durch Transparenz und Fairness alles unternehmen werden, damit die Kollegen weiterhin auf das neue Unternehmen stolz sein können", so Mobilkom-Betriebsratschef Werner Luksch.

Telekom-Betriebsratschef Markus Hinker will aber nicht alleine auf ein "Indianerehrenwort" vertrauen und setzt auf weitere Gespräche, die in einer Betriebsvereinbarung enden sollen.

Festnetz-Personalaufwand viermal höher
Laut Geschäftsbericht 2008 ist der Festnetz-Personalaufwand vier mal so hoch wie bei der Mobilkom - bei nahezu gleicher Beschäftigtenzahl. Allerdings arbeiten von den 8.363 Mobilkom-Mitarbeitern nur 2.144 in Österreich, der Rest in Südosteuropa, wo weit niedrigere Löhne gezahlt werden.

Dazu kommen erhebliche Rückstellungskosten für Sozialprogramme wie Golden Handshakes im Festnetzbereich, da hier ein Großteil der Belegschaft beamtet ist und nicht gekündigt werden kann. 2008 wurde der Mitarbeiterstand des Konzerns um 3,8 Prozent oder 674 Personen auf 16.954 reduziert. Im Festnetz gab es einen Rückgang von 10,7 Prozent, bei der Mobilkom einen Anstieg von 4,4 Prozent.

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