Die Spielkonsolen-Kamera wird an der Grenze verwendet, um in entlegenen Gebieten nach Grenzgängern zu suchen. Wie die koreanische Nachrichtenseite "Hankooki" berichtet, habe das südkoreanische Militär bislang auf Infrarot-Kameras gesetzt, wenn es um die Grenzüberwachung ging - mit mäßigem Erfolg.
Normale Infrarotkameras sorgten für Fehlalarme
Diese hätten nämlich einen gravierenden Nachteil: Sie können nicht zwischen Mensch und Tier unterscheiden und lösen deshalb Fehlalarme aus, wenn Tiere am Grenzstreifen gesichtet werden.
Ein findiger südkoreanischer Softwareentwickler namens Jae Kwan Ko kam durch einen Microsoft-Werbespot auf die Idee, die Infrarotkameras durch Kinect zu ersetzen. Microsoft warb nämlich damit, dass Kinect bei der Verwendung an der Xbox zwischen den Bewegungen des Spielers und jenen von Haustieren unterscheiden kann.
Kinect bewährte sich im harten Grenz-Alltag
Wie sich herausstellte, kann Microsofts Stereokamera aber nicht nur im heimischen Wohnzimmer zwischen Mensch und Tier unterscheiden, sondern auch im harten Alltag an der Grenze. Im vergangenen Jahr hat Südkorea deshalb an zahlreichen Orten entlang der Grenze Kinect-Kameras installiert, die das Gelände überwachen und beim Kontakt mit einem Menschen automatisch eine Patrouille alarmieren.
"Ich hätte nie gedacht, dass ein Gaming-System Aufgaben der Landesverteidigung erfüllt", sagt Entwickler Ko. In der Praxis hat es sich aber bewährt. Da verwundert es kaum, dass Südkorea die Kinect-Grenzüberwachung nun ausbauen will.
Laut Ko sollen die Stereokameras an der Grenze bei entdeckten Grenzgängern künftig auch Körpertemperatur und Herzfrequenz erfassen können. Dafür plant Südkorea bereits ein Upgrade der Grenz-Kameras auf die verbesserte Kinect-Version der Xbox One.
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