Nach Notlandung

Student wollte Drohne über das Internet verkaufen

Elektronik
04.03.2013 14:23
Ein 24-jähriger Student im italienischen Bologna dürfte nicht schlecht gestaunt haben, als im Oktober 2012 plötzlich eine Drohne zur Videoüberwachung auf seiner Terrasse notlanden musste. Das Gerät hatte bei einem Demonstrationsflug offenbar die Verbindung zum GPS-Satelliten verloren und daraufhin die Notlandeprozedur eingeleitet. Der Finder des Flugobjekts witterte eine Chance, Geld zu machen, und bot den High-Tech-Flieger im Internet zum Verkauf an. Jetzt droht ihm ein Prozess wegen Unterschlagung.

Tausend Euro wollte der Student für das defekte Fluggerät. Wie "Spiegel Online" berichtet, habe der junge Mann das auf seiner Terrasse notgelandete Fluggerät über ein Online-Kleinanzeigenportal zum Verkauf angeboten, statt den Fund bei der Polizei zu melden. "Die Drohne ist in bestem Zustand, aber ohne Fernsteuerung, weil sie aus großer Höhe herunterfiel. Ich habe ja keine Ahnung", schrieb der Student in der Artikelbeschreibung.

Wie sich jetzt herausgestellt hat, handelte es sich bei dem Fund um eine Drohne der italienischen Firma Eye-Sky, die an diesem Tag einen Demonstrationsflug absolvierte. Laut Eye-Sky sei alles nach Plan gelaufen, bis die Drohne das GPS-Signal und den Kontakt zur Bodenstation verlor. Anschließend habe das Fluggerät die Notlandeprozedur eingeleitet, bei der es auf der nächstgelegenen ebenen Fläche landet, berichtet die Website. Dabei handelte es sich in diesem Fall um die Terrasse des Studenten.

Nach Klage: Polizei forschte Drohnen-Finder aus
Weil dieser das Fluggerät nicht zurückgeben wollte, sondern stattdessen versucht hat, im Internet Geld mit seinem Fund zu verdienen, wurde die Polizei eingeschaltet. Die Herstellerfirma habe die polizeiliche Fahndung nach dem verirrten Quadrocopter durch eine Klage wegen Unterschlagung ins Rollen gebracht, so die Website. Durch Ermittlungen im Web stießen die Beamten nach einiger Zeit auf den Studenten, der durch einen Scheinkauf überführt werden sollte.

Die durch diesen Scheinkauf gesammelten Informationen verknüpfte die Polizei mit Informationen aus dem Profil des Studenten in einem Online-Dating-Dienst. Nach Monaten der Ermittlungen sei es den Beamten so gelungen, die Wohnung des Studenten ausfindig zu machen und ihn zur Herausgabe der Drohne zu bewegen. Dem jungen Mann droht nun ein Verfahren wegen Unterschlagung. Allerdings erwäge Eye-Sky, die Anzeige fallen zu lassen, so "Spiegel Online". Das Unternehmen sei nämlich froh, dass die 40.000-Euro-Drohne überhaupt zurückgekehrt sei.

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