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Sony Xperia XZ: Smartphone mit Dreifach-Fotosensor

Elektronik
20.11.2016 09:00

Der japanische Hightech-Konzern Sony schickt einen neuen Herausforderer in den Kampf um den Android-Thron: das Xperia XZ. Der Name sagt es schon: Nach der mäßig erfolgreichen Xperia-X-Reihe vom Frühjahr besinnt man sich nun wieder auf alte Stärken der beliebten Xperia-Z-Serie und bringt Features wie das wasserfeste Gehäuse zurück. Wie sich der Mischling aus X- und Z-Serie in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Bei Apple heuer als große Innovation gefeiert, hatte Sony seit Jahren wasserfeste Top-Smartphones im Sortiment - bis man sich im Frühling dazu entschloss, die bewährte Xperia-Z-Serie mit der X-Reihe zu ersetzen.

Einige traditionelle Stärken der Z-Serie - etwa die starke Kamera - haben es zwar auch in die neue Smartphone-Reihe geschafft, viele Kunden haben sich aber gefragt, wieso Sony beim Xperia X auf einen High-End-Prozessor und ein wasserfestes Chassis verzichtet hat.

Nun haben die Japaner die Kundenwünsche erhört und mit dem Xperia XZ einen Mischling der beiden Smartphone-Reihen auf den Markt gebracht. Was der kann, erfahren Sie in der Leistungstabelle:

Sony Xperia XZ

CPU

Qualcomm Snapdragon 820: 2 x 2,15 + 2 x 1,6 GHz

RAM

3 GB

Diagonale

5,2 Zoll

Auflösung

1920 x 1080 Pixel

Speicher

32 GB

microSD-Slot

bis 2 Terabyte

Hauptkamera

23 Megapixel (F/2.0): Laser-Autofokus (AF), Phase-Detection-AF, Kontrast-AF, Farbspektrumsensor, LED-Blitz

Frontkamera

13 Megapixel (F/2.0)

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.2, NFC, GPS, GLONASS

Maße

146 x 72 x 8,1 Millimeter; 161 Gramm

Akku

2900 mAh

Extras

Metallchassis
Wasserdicht (IP68)
Stereo-Speaker
Fingerabdrucksensor

Software

Android 6

Preis

rund 700 Euro (UVP)

Bei der CPU-Leistung spielt Sonys Neuheit am Niveau anderer Android-Smartphones der oberen Preisklasse. Entsprechend flüssig wird Android dargestellt, flotte App-Starts und genug Leistung für gängige Smartphone-Spiele sind ebenfalls drin. Als kleinen Schwachpunkt mag manch einer den drei Gigabyte großen RAM empfinden, im alltäglichen Multi-Tasking-Gebrauch wird sich das aber selten bemerkbar machen. Im Benchmark-Leistungstest "AnTuTu" schafft das Xperia XZ gut 140.000 Punkte - am Niveau eines Samsung Galaxy S7.

Sehr gutes Display mit hoher Helligkeit
Das Display des Xperia XZ hinterlässt ebenfalls einen sehr guten Eindruck: Es gibt zwar mittlerweile schärfere Smartphone-Bildschirme, für den alltäglichen Gebrauch ist das Xperia XZ mit Full-HD aber mehr als ausreichend gerüstet. Text ist klar lesbar, Bilder und Videos sind detailreich und scharf.

Sehr gut gefallen haben uns im Test die satte, aber natürliche Farbdarstellung und die hohe Helligkeit des Sony-Displays. Auch die seitliche Ablesbarkeit bietet keinen Anlass zur Kritik. Zwar hält das Display etwa bei der Schwarzdarstellung nicht ganz mit AMOLED-Bildschirmen mit, davon abgesehen handelt es sich aber um ein ausgesprochen schönes Display.

Als großes Highlight des Xperia XZ preist Sony die Kamera mit Dreifach-Sensor an. Sie kombiniert beim Fotografieren den eigentlichen Bildsensor mit einem Laser-Sensor für flotteren Autofokus und einem Farbspektrumsensor, der für die natürliche Abbildung von Farben sorgen soll. Mit einer Auflösung von 23 Megapixeln liegt das Sony-Smartphone deutlich über der Konkurrenz, dank Phase-Detection- und Kontrast-Autofokus sollen auch die Auslösezeiten stimmen. So viel zur Theorie.

Kamera brilliert bei bunten Motiven, aber nicht im Zwielicht
In der Praxis knipst Sonys Xperia XZ insbesondere in hellen Umgebungen sehr hübsche Fotos, auch an der Autofokus-Geschwindigkeit gibt es bei guten Lichtverhältnissen nichts auszusetzen. Bei gutem Licht aufgenommene Bilder werden detailreich und scharf, erwähnenswert ist zudem die tatsächlich etwas natürlichere Farbdarstellung. Rote Bildelemente beispielsweise werden schön intensiv eingefangen, selbiges gilt für andere Farben. Bunte Szenen bei guter Beleuchtung sind dem Xperia XZ quasi auf den Leib geschneidert.

Nicht ganz so gelungen ist die Schlechtlicht-Performance. Hier merkt man dem Gerät bisweilen an, dass ihm ein optischer Bildstabilisator nicht geschadet hätte: Im Zwielicht kommt es öfter zu Verwacklern, zudem werden Flächen etwas grobkörnig dargestellt. Dort und da sieht man überdies, dass softwareseitig stark nachgebessert wird. Unter Zuhilfenahme des potenten LED-Blitzes gelingen zwar auch im Zwielicht brauchbare Bilder, stärker ist das Xperia XZ aber klar im Tageslicht. Dafür gefallen andere Details der Kamera - etwa der physische Auslöser und der Umstand, dass sie nicht aus dem Gehäuse hervorsteht.

Gehäuse trotz IP68-Zertifizierung nur "spritzwasserfest"
Apropos Gehäuse: Das liegt gut in der Hand und fühlt sich mit seinem beschichteten Metall angenehm an, das Material bietet aber auch recht viel Angriffsfläche für Fingerabdrücke. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Testgerät keine feststellen, das Gehäuse wirkt hinreichend steif und die Spaltmaße gehen in Ordnung. Einzig am Geräterahmen beobachteten wir einige Einkerbungen - bei Testgeräten, die durch viele Hände gehen, ist das aber nicht ungewöhnlich.

Kurze Ausflüge unter den Wasserhahn oder die Dusche überstand das Gerät im Test ohne Probleme, allzu übermütig sollte man deshalb aber nicht werden: Sony spricht trotz IP68-Zertifizierung nur von einem Spritzwasserschutz - wohl, um sich gegen etwaige Reklamationen nach misslungenen Tauchgängen abzusichern.

Solide Ausstattung, überschaubare Akkulaufzeit
Die Anschluss- und Speicherausstattung ist zeitgemäß. Geladen wird über das verdrehsichere USB-C, dank microSD-Unterstützung finden selbst größere Musik-, Foto- oder Videosammlungen genug Platz am Gerät.

Der an der rechten Gehäuseseite angebrachte Fingerscanner ist sinnvoll platziert und entsperrt das Gerät flott und zuverlässig. Lobenswert: Die Stereo-Lautsprecher an der Front sorgen für Handy-Verhältnisse für sehr brauchbaren Klang - vor allem beim Videoschauen.

Nicht besonders berühmt ist die Akkulaufzeit des Xperia XZ. Sie reicht mit 2900 Milliamperestunden Kapazität en bleibt aber wohl nur extrem sparsamen Naturen erspart. Da hält manch ein Rivale in dieser Preisklasse deutlich länger mit einer Akkufüllung durch.

Unaufdringliche, aber clevere Android-Interpretation
Dafür erwies sich im Test die Software des Xperia XZ als sehr gelungen. Sony versucht nicht, Android neu zu erfinden und orientiert sich bei der Optik am Google-Standard für sein Betriebssystem, hat aber ein paar nette Features - etwa die von den Japanern schon länger bekannte App-Suchfunktion - eingebaut und legt taugliche Apps für Musik- und Videowiedergabe oder die Aktivitätsaufzeichnung bei. Etwas (deaktivierbare) Bloatware hat es allerdings auch auf das Xperia XZ geschafft.

Fazit: Sonys Xperia XZ ist ein sehr gutes Gerät, kommt aber recht spät. Es bietet viel Rechenpower, ein sehr gutes Display, eine vor allem bei gutem Licht sehr gute und farbstarke Kamera sowie ein haptisch angenehmes und wasserfestes Gehäuse. Es vermag sich damit aber kaum von der Konkurrenz abzusetzen, die Geräte mit ähnlichen Stärken schon seit einem halben Jahr im Sortiment hat und diese mittlerweile teilweise schon deutlich unter ihrer einstigen Preisempfehlung anbietet.

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