Sony will zunächst im Oktober 13,1 Millionen Olympus-Aktien für 19 Milliarden Yen kaufen. In einem zweiten Schritt bis Ende Februar sollen 21,3 Millionen Aktien für 31 Milliarden Yen übernommen werden. Außerdem kündigten Sony und Olympus für Dezember ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Medizintechnik an, an dem Sony mit 51 Prozent die Mehrheit halten wird.
Dieser Bereich ist inzwischen das wichtigste Standbein von Olympus noch vor den Fotokameras, für die der Konzern vor allem bei Verbrauchern bekannt ist. Für Sony wiederum ist das eine Möglichkeit, stärker von dem wachsenden Medizintechnik-Markt zu profitieren. Der Konzern versucht seit Jahren vergeblich, die hohen Verluste mit Fernsehern und anderer Unterhaltungselektronik zu stoppen.
Olympus kämpft indes noch immer mit den Folgen eines gewaltigen Bilanzskandals. Bei dem Traditionsunternehmen waren mehr als ein Jahrzehnt lang Anlageverluste von am Ende 117,7 Milliarden Yen (aktuell 1,17 Milliarden Euro) durch überhöhte Preise bei mehreren Übernahmen verschleiert worden.
Der Betrug flog vor knapp einem Jahr auf, die anschließenden Wertberichtigungen rissen ein Loch in die Olympus-Bilanz. Schon seit Monaten wird über einen Einstieg japanischer Industrieriesen spekuliert, mit dem die angegriffene Kapitalbasis gestärkt werden solle. Kyodo zufolge hatten sich auch andere Konzerne wie Panasonic und Fujifilm um die Partnerschaft mit Olympus bemüht.
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