Mit Koteletten-Taste

Sony lässt intelligente Perücke patentieren

Elektronik
27.11.2013 11:00
Smartwatches am Handgelenk? Langweilig. Der japanische Elektronikkonzern Sony denkt bereits einen Schritt weiter: In den USA reichte das Unternehmen jetzt einen Patentantrag auf eine intelligente Perücke - genannt SmartWig - ein. Die soll das Haupt, ob kahl oder nicht, nicht nur verschönern, sondern überdies mit allerlei technischen Funktionen aufwarten, um den Alltag zu erleichtern.

Gegenüber anderen tragbaren Technologien wie beispielsweise Smartwatches bringe eine intelligente Perücke mehrere Vorteile mit sich, erläutert Sony in seinem US-Patentantrag. Zum einen ließe sich die Technik nicht sichtbar unter dem Haar verstecken, sodass der Träger sein natürliches Äußeres bewahren könne. Zum anderen biete eine Perücke, die Teile oder den gesamten Kopf bedeckt, ausreichend Platz für die benötigte Elektronik, ohne den Nutzer dadurch bei seinen täglichen Aktivitäten einzuschränken.

Hinzu komme, dass der Kopf im Gegensatz zu beispielsweise dem Fuß oder Hand viel sensibler sei, weshalb auf taktiles Feedback unmittelbar reagiert werden könne. Die Tatsache, dass Menschen ihren Kopf instinktiv besser schützten als andere Körperteile, sei ein weiterer Vorteil, da die Elektronik so weniger Gefahr laufe, beschädigt zu werden, erklärt Sony.

Da sich das Aussehen der Perücke verändern lasse, von modisch bis spaßig, könnte diese schließlich in vielerlei Alltagssituationen Verwendung finden und im besten Fall gleichermaßen elektronische Gerätschaft wie modisches Accessoire sein, führt der japanische Elektronikkonzern aus.

Nicht nur für Kahlköpfige
Zielgruppe sollen demnach nicht nur Kahlköpfige sein oder etwa Personen, die von Berufswegen häufig Perücken nutzen, beispielsweise Schauspieler, sondern prinzipiell alle Menschen. Selbst wenn man üblicherweise keine Perücken trage, führt Sony aus und definiert im nächsten Schritt, was es unter einer Perücke eigentlich versteht: ein oder mehrere Kopfteile aus Haar unterschiedlichster Herkunft. Beim Ausgangsmaterial kann es sich demnach um "Pferdehaar, Menschenhaar, Wolle, Federn, Yakhaar, Büffelhaar oder jede Art von synthetischem Material" handeln.

GPS, Laserpointer und Koteletten-Tasten
Um aus einer gewöhnlichen Perücke eine intelligente zu machen, soll die SmartWig dem Patentantrag nach mit allerlei Sensoren ausgestattet sein. Mithilfe eines eingebauten GPS-Moduls, Vibrationsmotoren sowie Ultraschallsensoren könnte die SmartWig ihren Träger beispielsweise vor Hindernissen in der Umgebung warnen. Mehrere in den Koteletten versteckte Tasten könnten es dem Träger wiederum erlauben, unauffällig Präsentationen, beispielsweise während eines Vortrags, zu steuern. Die Perücke werde zu diesem Zweck per WLAN mit dem entsprechenden Computer verbunden.

Im Stirnbereich ließe sich zudem ein Laserpointer anbringen, erklärt Sony. Vorstellbar sei aber auch die Verwendung diverser Bewegungs- und Drucksensoren in der Perücke, sodass sich Befehle allein durch bestimmte Kopfbewegungen oder sogar Mimiken ausführen ließen. Auch Hirnschwingungen, Puls, Blutdruck und Körpertemperatur könnten von der Perücke gemessen und beispielsweise zu Fitnesszwecken ausgewertet werden.

Streicheleinheiten austauschen
Zu guter Letzt könnten auch Paare von der SmartWig profitieren, indem sie sich gegenseitig selbst über große Distanzen hinweg den Kopf tätscheln: "Wenn ein Benutzer einen seiner Vibrationsmotoren berührt, könnte der äquivalente Motor des anderen Nutzers vibrieren", schreibt Sony in seinem Patentantrag. Ob die SmartWig jemals Wirklichkeit wird, ist derzeit freilich noch offen. Ein erster Perücken-Prototyp soll sich bei internen Präsentationen jedoch bereits bewährt haben.

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