Hör-Duell

Sony-Kopfhörer: Billiger klingt bisweilen besser

Elektronik
10.01.2014 13:58
Guten Klang und einen Satz warmer Ohren obendrauf gibt es mit den beiden Sony-Kopfhörern MDR-10RBT und MDR-10RC. krone.at hat die Bügelhörer - der eine drahtlos mit Bluetooth, der andere klassisch mit Kabel – getestet und zeigte sich vom Ergebnis überrascht.

Wer etwas auf sich hält, der trägt sie locker lässig um den Hals: Kopfhörer haben sich in den vergangenen Monaten vom notwendigen Zubehör zum modischen Accessoire entwickelt. Schaut her, ich höre. Wo früher nur einige wenige Modelle erhältlich waren, stapeln sich in Elektronikmärkten nun dutzendweise Kopfhörer unterschiedlichster Bauart, Preisklasse und Couleur.

Mit dem kabellosen Bluetooth-Modell MDR-10RBT und dem kleineren MDR-10RC mit Kabel hat Sony seit vergangenem Herbst zwei neue Bügelkopfhörer im Programm, die das "ultimative Hörerlebnis" versprechen und den Nutzer Musik so hören und erleben lassen sollen, "wie sie sein sollte". Zitat Website: "Hören Sie Musik, die den Künstlern gerecht wird."

Beide Modelle verfügen zu diesem Zweck über eine 40-Millimeter-Treibereinheit mit einem Frequenzgang von fünf Hertz bis 40 Kilohertz. Auch die Werte für die Belastbarkeit (1.000 mW) und Empfindlichkeit (100 dB/mW) sind bei beiden ident, leichte Unterschiede gibt es nur bei der für mobile Nutzung ausgelegten Impedanz. Sie beträgt beim größeren MRD-10RBT 36 Ohm, beim kleineren MDR-10RC 40 Ohm.

Mit oder ohne Kabel?
Schon größer sind die Unterschiede in puncto Bauart: Bei beiden Modellen sind sowohl der Bügel als auch die Ohrmuscheln angenehm dick und bequem gepolstert, doch während Letztere beim 210 Gramm schweren MDR-10RBT die Ohren ganz umschließen, liegen sie beim 165 Gramm schweren MDR-10RC lediglich und fast etwas zu leicht auf. Der neben Schwarz auch in Weiß und Rot erhältliche MDR-10RC lässt sich dafür platzsparend zusammenklappen, während sich beim größeren Modell die Ohrmuscheln für den Transport nur nach außen drehen lassen.

Lobenswert bei beiden: Die Kopfhörerkabel sind nicht fest verbaut und lassen sich daher im Falle eine Kabelbruchs oder sonstigen Defekts problemlos austauschen. Dem kleineren MDR-10RC liegt neben einem Stoffsäckchen zur Aufbewahrung sogar ein zweites Kabel mit Fernbedienung bei. Der größere MDR-10RBT hat stattdessen neben Kopfhörerkabel und Stoffsack ein USB-Kabel beigelegt, um den integrierten Lithium-Ionen-Akku zu laden.

Kontaktaufnahme mittels NFC
Denn in erster Linie soll der MDR-10RBT drahtlos verwendet werden. Der Akku liefert dafür laut Sony bis zu 17 Stunden Saft. Und sollten seine Kräfte versagen, lässt sich das Gerät ja noch immer passiv per Kabel nutzen – vorausgesetzt, man hat dieses auch mit. Die Verbindung zu Smartphone, MP3-Player und Co. wird über Bluetooth 3.0 hergestellt, zur schnellen Kontaktaufnahme mit den mobilen Geräten verfügt der Kopfhörer über NFC.

Im Test mit einem NFC-fähigen Nokia Lumia 920 wollte die Schnellkopplung allerdings erst gelingen, nachdem wir den Kopfhörer zuvor einmalig über die Bluetooth-Einstellungen gesucht und mit dem Smartphone verbunden hatten.

Die Bedienung des MDR-10RBT erfolgt im Drahtlos-Modus über einen großen und somit auch quasi blind gut mit der Hand zu erreichenden Schalter auf der rechten Ohrmuschel. Durch das Verschieben nach vorne oder hinten können Nutzer zum nächsten bzw. letzten Song springen. Wird der Schalter hingegen gedrückt, wird die Wiedergabe pausiert oder ein auf dem Smartphone eingehender Anruf entgegengenommen.

Zu viel Bässe
Doch wie ist es nun um die klanglichen Qualitäten der beiden Kopfhörer bestellt? Zunächst gilt: Von der unverfälschten Klangwiedergabe sind beide Modelle weit entfernt, da sowohl beim MDR-10RBT als auch MDR-10RC in Sachen Dynamik nachgeholfen wird. Stark hörbar ist dies beim mit 199 Euro teureren MDR-10RBT: Hier werden die Bässe, aber auch Mitten deutlich angehoben und übertönen dadurch die Höhen, was den Klang insgesamt etwas dumpf wirken lässt.

Gerade bei basslastiger Musik aus dem elektronischen Bereich mag dies durchaus gewünscht und von Vorteil sein. Im – zugegebenermaßen sehr subjektiven – Hörtest gefiel uns das Klangbild des 50 Euro günstigeren MDR-10RC jedoch bedeutend besser. Zwar werden auch bei ihm die Bässe verstärkt, allerdings deutlich weniger als beim großen Bruder, sodass sowohl für die Mitten, aber vor allem für die Höhen noch ausreichend Platz bleibt und der Sound insgesamt ausgewogener klingt. Der MDR-10RC erweist sich damit als das flexibler verwendbare Modell.

Fazit: Teurerer Kopfhörer gleich besserer Klang? Zumindest beim Sony MDR-10RBT geht diese Rechnung nicht auf. Zwar klingt der Drahtlos-Kopfhörer keineswegs schlecht, doch durch die Überbetonung der Tiefen eignet er sich fast ausschließlich für entsprechend bassbetonte Musik. Der MDR-10RC bietet unserem Hörempfinden nach deutlich besseren, weil ausgewogeneren Klang, lässt sich kompakt für den Transport verstauen und ist mit 149 Euro (UVP, im Internet aktuell ab 121 Euro zu haben) noch dazu günstiger als das größere Modell. Da jeder Mensch aber andere Vorlieben hat, gilt: vor dem Kauf unbedingt aufsetzen und Probe hören.

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