Widersprüchlich

Sony: Doch keine Smartphones mit Windows Phone 8

Elektronik
11.09.2012 10:09
Der japanische Elektronik-Konzern Sony will das Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 8 des Softwarekonzerns Microsoft nicht in seine Handys einbauen. "Wir haben dafür derzeit keine Pläne", sagte Kunimasa Suzuki, Chef von Sony Mobile, der Tageszeitung "Die Welt". Damit widerspricht Suzuki dem Geschäftsführer von Sony Mobile in Großbritannien und Irland, Pierre Perron.

Perron hatte jüngst dem britischen Mobile Magazine gesagt, Sony prüfe den Einsatz von Microsoft-Betriebssystemen in seinen Smartphones.

Derzeit bietet Sony Mobile seine Smartphones mit der Google-Software Android an - der Konzern verschließe sich aber nicht grundsätzlich anderen Systemen, wenn sie offen seien, so Suzuki. Ein eigenes System schließt er indes aus: "Wir planen nicht, unsere Smartphones mit einem eigenen Betriebssystem zu bestücken." In der Vergangenheit hatte es offenbar derartige Überlegungen gegeben. Sony betreibt beispielsweise die Spielkonsole PlayStation mit einer eigenen Software. "Vielleicht werden wir daraus ein Betriebssystem für mobile Geräte machen", hatte Sony-Chef Hirai Kazuro noch Ende Februar der "Welt am Sonntag" gesagt. Diese Pläne wurden nun verworfen.

Keine Angst vor Patentkrieg
Eine Gefahr, in die Patentstreitigkeiten der Branche hineingezogen zu werden, sieht Sony nicht. Auch die rechtliche Auseinandersetzung zwischen Apple und Samsung, bei der ein kalifornisches Gericht Samsung wegen Patentrechtsverletzungen zu einer Zahlung von einer Milliarde Dollar (780 Millionen Euro) an Apple verurteilt hat, habe keine Auswirkungen auf Sony. "Wir haben keine Angst vor Klagen, weil wir ein umfangreiches Portfolio an Schutzrechten besitzen", sagte Suzuki. Das erste Touchscreen-Smartphone habe Ericsson bereits 2003 eingeführt. Für Smartphone-Hersteller wird es immer wichtiger, über einen großen Fundus eigener Patente zu verfügen, um sich gegen drohende Klagen wehren zu können.

Konzernumbau kostet Stellen in Schweden
Sony Mobile steckt derzeit in einer tiefen Umstrukturierung. Mitte Februar hat Sony den schwedischen Netzausrüster Ericsson ausgezahlt und das Handygeschäft von Sony Ericsson für eine Milliarde Euro übernommen. Nun hat der Konzern angekündigt, 1.000 Stellen - vor allem in Schweden - bis März 2014 zu streichen, was etwa 15 Prozent der Belegschaft entspricht. Die Zentrale wird aus Schweden nach Tokio verlegt. Suzuki verteidigte die Verlagerung. "Es ist die richtige Entscheidung, weil wir nur so zu einer echten Integration kommen."

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