Reiseakku bei Hofer:

“Solarkraftwerk” Sunnybag Powertab im Praxistest

Elektronik
04.06.2016 09:00

Mit seinen Solartaschen und -Rucksäcken hat sich das steirische Start-up Sunnybag bereits einen Namen gemacht, jetzt bringen die Grazer am 9. Juni erstmals ein Solarladegerät beim Diskonter Hofer unters Volk. Das Powertab mit 5000-Milliamperestunden-Akku für 50 Euro soll dafür sorgen, dass Wanderern, Fischern und anderen Outdoor-Fans unterwegs nie der Saft ausgeht. Wie gut sich das mobile "Solarkraftwerk" im Alltag schlägt, hat krone.at getestet.

Ursprünglich hat Sunnybag sein Powertab für den Einsatz in Entwicklungsländern konzipiert, es sorgt aber auch in unseren Breiten für Unabhängigkeit vom Stromnetz. Das Sunnybag-Original bietet 6000 Milliamperestunden (mAh) Kapazität und eine 5-Watt-Solarzelle im A5-Format für 80 Euro, bei der Hofer-Variante für 50 Euro ist der Akku mit 5000 mAh etwas kleiner bemessen. Davon abgesehen unterscheiden sich die Modelle nicht.

Neben der reinen Ladefunktion via Solarzelle oder Akku bietet Sunnybags Powertab noch einige Extras. Das Gerät kommt mit robuster Gummihülle, ist durch Dichtungen spritzwasserfest und verfügt über ein LED-Beleuchtungssystem mit einem Watt Leistung an der Rückseite.

Ladeadapter für iPhones und microUSB-kompatible Mobilgeräte liegen bei, zusätzlich gibt's Karabiner und Saugnapf, um das Gerät unterwegs an einem von der Sonne geküssten Ort zu befestigen. Mittels ausklappbarem Ständer kann man es auch einfach aufstellen. Die Ladeleistung des Powertab ist grundsolide: Via USB lädt es Smartphones und Tablets ähnlich schnell, wie es auch ein stationäres Ladegerät tun würde.

Ein Tag in der Sonne ergibt zwei geladene Handys
Bis man das Powertab mit reiner Sonnenenergie voll aufgeladen hat, vergeht allerdings einige Zeit. Legt man das leere Powertab an einem schönen Nachmittag in die Sonne, braucht es nach unserer Messung etwa drei bis vier Stunden, bis genug Strom für eine Handy-Akkuladung erzeugt wurde. Will man es von null auf hundert Prozent Kapazität laden, muss man es eher ganztägig in die Sonne legen.

Da trifft es sich gut, dass man das Gadget am Handynetzteil auch ganz klassisch an der Steckdose laden und sich so einen Strom-Startvorrat schaffen kann, falls man der Sonne unterwegs - etwa wegen bedecktem Himmel - nicht genug Elektrizität abringen kann. Generell reichen die 5000 mAh Kapazität des Powertab je nach Smartphone-Modell für ungefähr zwei Akkuladungen, ein Tablet mit großem Stromlieferanten saugt das Powertab aber auch auf einmal leer.

Den Ladestand zeigt das Solarladegerät mit vier LEDs an, ihr Leuchten signalisiert auch zuverlässig, ob das Gerät gerade Strom produziert oder nicht genug Sonne erwischt. Allzu viel Sonne braucht es für die Stromproduktion nicht. Im Test hat das Gerät auch bei indirekter Sonneneinstrahlung Saft produziert, für optimale Ergebnisse legt man es freilich schon in die pralle Sonne.

LED-Beleuchtung hält die ganze Nacht durch
Als besonders sinnvolles Extra erwies sich im Test die LED-Beleuchtung an der Geräterückseite. Sie operiert ungemein stromsparend und leuchtet selbst bei halbvollem Akku problemlos eine ganze Nacht. Beim Camping oder Nachtfischen kann das von großem Wert sein.

Ebenfalls nett: Im Gegensatz zu reinen Reiseakkus, die bloß Strom für die mobile Nutzung speichern, kann man mit dem Powertab unter Idealbedingungen tagsüber bei vollem Akku Geräte aufladen und den verbrauchten Strom gleich wieder mit der Solarzelle hereinholen. So steht man abends mit vollem Handyakku und vollem Powertab da - und kann den verblieben Saft für andere Dinge nutzen.

Licht und Schatten bei Sunnybags Powertab
Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten - etwa den Umstand, dass das Powertab im Vergleich zu einem reinen Reiseakku relativ groß und sperrig ist. Klar kriegt man es mit seinem A5-Format und der dünnen Bauweise in die meisten Taschen. Ein kompakter Reiseakku nimmt aber dann doch etwas weniger Platz weg.

Dass sich Sunnybag dazu entschieden hat, das Ladekabel beizulegen, statt es ins Gerät zu integrieren, hat den Vorteil, dass man es bei einem Defekt einfach tauschen kann. Der Nachteil: Vergisst man das Ladekabel oder verliert es, ist das Powertab nur eine ausdauernde Taschenlampe.

Streiten kann man auch über den Preis: Mit 50 Euro ist das Powertab selbst beim Diskonter kein echtes Schnäppchen, reine Reiseakkus und Ladegeräte mit schwächeren Solarzellen gibt's im Online-Handel auch schon für weniger Geld.

Fazit: Wer sich viel in der freien Natur fernab jeder Steckdose aufhält und vor allem bei sonniger Witterung unterwegs ist, wird mit Sunnybags Powertab viel Freude haben. Es lädt Handys und andere Geräte flott auf, speichert im internen Akku genug Saft für zwei Smartphones und ist durch seine extrem langlebige LED-Beleuchtung auch nachts ein praktischer Begleiter. Der selbst beim Diskonter gehobene Preis und der Umstand, dass das Gerät nicht allzu kompakt ist, könnten manche Nutzer aber abschrecken.

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