Gewinne verglichen

So viel verdienen die Hersteller an ihren Tablet-PCs

Elektronik
21.12.2012 09:08
Tablets stehen heuer zu Weihnachten bei vielen Menschen ganz oben auf der Wunschliste. Der Markt wird von Apple, Amazon, Google, Samsung und langsam auch Microsoft hart umkämpft. iPad (mini), Kindle Fire HD, Nexus 7, Galaxy Note 10.1 und Surface RT buhlen um die Gunst der Kunden. Doch wie viel verdienen die Hersteller eigentlich an ihren Geräten? Jetzt gibt es eine Übersicht, in der die Gewinnspannen der wichtigsten aktuellen Tablet-Computer miteinander verglichen werden.

Als Basis für die vom Computermagazin "IEEE-Spectrum" berechneten Gewinnspannen der verschiedenen Tablet-Hersteller dienen die Materialkosten der einzelnen Geräte, die von den Analysten von IHS iSuppli errechnet wurden.

Stellt man diesen den tatsächlichen Verkaufspreis gegenüber, erhält man die Gewinnmarge für das betreffende Gerät. Die tatsächliche Gewinnspanne liegt allerdings bei allen Herstellern unterhalb der errechneten Werte, denn die Kosten für Personal, Forschung und Entwicklung, Marketing oder Vertrieb sind darin noch nicht berücksichtigt.

Kleinste Gewinnspanne bei Amazons Kindle Fire HD
Einen guten Einblick in die Preispolitik verschiedener Anbieter geben die Zahlen dennoch. So kostet beispielsweise Amazons Kindle Fire HD mit WLAN und 16 Gigabyte Speicher in der Herstellung rund 165 US-Dollar (124 Euro). Verkauft wird das Gerät in den USA um 199 US-Dollar, hierzulande um 199 Euro. Die Gewinnspanne in den USA beträgt demnach 34 Dollar, in Europa 74 Euro. Das Amazon-Tablet weist damit eine vergleichsweise geringe Gewinnmarge auf und zeigt, dass die großen Elektronikhersteller an europäischen Kunden besser zu verdienen scheinen als an US-amerikanischen.

Apples iPad Mini kostet in der Variante mit WLAN und 16 Gigabyte Speicherplatz in der Herstellung 188 US-Dollar (142 Euro). Verkauft wird es in den USA um 329 Dollar, Europäer bezahlen 329 Euro. Die Gewinnspanne für Apple beträgt also bei US-Amerikanern 141 Dollar, bei Europäern stattliche 187 Euro. Das normal große iPad der aktuellen Generation kostet mit WLAN und 16 Gigabyte Speicher in der Herstellung 306 US-Dollar (231 Euro). Verkauft wird es in den USA um 499 US-Dollar und hierzulande um 499 Euro. In den USA verdient Apple am großen iPad 193 US-Dollar, in Europa 268 Euro.

Bei allen Geräten: Gewinn in Europa höher als in den USA
Googles Nexus 7 mit WLAN und 16 Gigabyte Speicher kostet in der Herstellung 159 US-Dollar (120 Euro). Verkauft wird es in den USA um 249 Dollar, in Österreich verlangt der günstigste Händler rund 240 Euro für das Google-Tablet. Die Gewinnspanne in den USA liegt demnach bei 90 Dollar, in Österreich beträgt sie 120 Euro.

Das Android-Tablet Samsung Galaxy Note 10.1 produziert Samsung um 260 US-Dollar (196 Euro). In den USA verlangt Samsung für die günstigste Variante 499 US-Dollar, in Österreich listet es der günstigste Händler mit 446 Euro. Jenseits des Atlantiks verdient Samsung mit seinem Stylus-Tablet demnach 239 US-Dollar, in Österreich sind es 250 Euro.

Größte Gewinnspanne bei Microsofts Surface RT
Noch relativ neu am Tablet-Markt ist Microsofts Surface RT. Das Gerät kostet mit 32 Gigabyte Speicher und inklusive der Tastaturhülle Touch Cover 271 Dollar (205 Euro) in der Herstellung. Verkauft wird es von Microsoft in den USA um 599 US-Dollar. Gewinnspanne: 328 Dollar. In Europa gibt es das Gerät bisher nur in wenigen Ländern, darunter Deutschland. In der Bundesrepublik kostet das Tablet mit schwarzem Touch Cover 579 Euro. Microsoft verdient an Kunden, die das Gerät in Deutschland kaufen, also etwa 374 Euro.

Für die Übersicht rundete "IEEE-Spectrum" stets auf den nächst höheren Dollarbetrag und verwendete die empfohlenen Verkaufspreise in den USA. Die Verkaufspreise in Europa ermittelte krone.at - wenn ein Direktverkauf angeboten wird – direkt beim Hersteller. Für das Nexus 7 und das Galaxy Note 10.1 wurden mithilfe eines Preisvergleichsportals die günstigsten Euro-Preise ermittelt.

Europäer zahlen oft ein Drittel mehr für das gleiche Produkt
Wirklich ärgerlich für europäische Konsumenten ist die offenbar von fast allen großen Unternehmen verfolgte Politik, die Euro-Preise in der gleichen Höhe wie die Dollar-Preise festzulegen. Ein Euro ist derzeit rund 1,32 US-Dollar wert, trotzdem sind die Beträge oft ident. Kostet ein iPad mini in den USA also 329 US-Dollar und hierzulande 329 Euro, so hat der Europäer – bei identischen Herstellungskosten - in Wahrheit ein Drittel mehr dafür ausgegeben als der Amerikaner.

Abgesehen davon verdeutlicht der Vergleich der verschiedenen Tablets, welch enorme Unterschiede es bei den Gewinnspannen der einzelnen Hersteller gibt. Die reichen von den sehr niedrigen 34 Dollar bei Amazon bis hin zu 328 Dollar bei Microsoft.

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