Tipps für den Notfall

So verhältst du dich bei Handy-Verlust richtig

Elektronik
05.02.2010 11:20
Tagtäglich werden in Österreich rund 80 Handys gestohlen, das macht im Jahr über 28.000 Stück. Weitere Geräte gehen verloren oder werden verlegt. Schmerzlich ist der Verlust in jedem Fall, befinden sich auf den mobilen Alleskönnern neben wichtigen Telefonnummern und Adressen auch unzählige persönliche Daten - von der SMS übers Foto bis zur Musikdatei. Wenn dann noch Langfinger oder Finder mit dem Handy telefonieren, kann zusätzlich zu dem sentimentalen auch ein finanzieller Schaden entstehen. Was es im Notfall zu beachten gilt, erfährst du hier.

Rufe dich selbst an
Der erste Tipp ist zugleich der banalste: Rufe zuerst dein eigenes Handy an, bevor du zur Polizei rennst und eine Verlust- oder Diebstahlanzeige aufgibst. Möglicherweise versteckt sich das gute Stück ja nur in einer anderen Jacken- oder Handtasche. Sollte sich das Handy tatsächlich nicht mehr in deinem Besitz und außerhalb deiner Reichweite befinden, meldet sich mit etwas Glück ein ehrlicher Finder, der deinen Anruf entgegennimmt.

Suche per Bluetooth
Wenn das nichts hilft, weil du dein Mobiltelefon vielleicht lautlos gestellt hast, kannst du mittels Bluetooth die Umgebung nach deinem Handy absuchen. Scheint dein Handy in der Liste der gefundenen Geräte auf, hast du immerhin die Gewissheit, dass es sich im Umkreis von zehn bis 15 Metern befindet. Um überhaupt gefunden zu werden, muss auf deinem Handy allerdings die Bluetooth-Verbindung aktiviert sein.

SIM-Karte sperren
Sind alle Versuche, dein Handy aufzuspüren, gescheitert, solltest du schnellstmöglich die Sperrung deiner SIM-Karte veranlassen. So verhinderst du, dass Langfinger und andere Unbefugte über deinen Anschluss telefonieren und damit Kosten, aber auch Ärger verursachen – schließlich könnte dein Handy auch für kriminelle Zwecke missbraucht werden.

Am einfachsten sperren lassen kannst du deine SIM-Karte über die Service-Hotlines der Mobilfunkanbieter. Eine Auswahl der wichtigsten Nummern findest du am Ende des Artikels, natürlich findest du diese auch auf den Websites der Anbieter oder etwa in den Vertragsunterlagen. Wer sich die entsprechende Nummer im Vorfeld notiert und beispielsweise im Geldbörsel aufbewahrt, kann notfalls sofort reagieren.

Das brauchst du zur Sperrung
Dringend notiert werden sollte auch die SIM-Karten-Nummer, welche direkt auf der Karte oder im Vertrag vermerkt ist und häufig neben der eigenen Rufnummer sowie einer Kundennummer oder dem Kundenkennwort beim Mobilfunkanbieter mit angegeben werden muss, um das Handy zu sperren. Das Sperren ist in der Regel kostenlos, sollte das Handy gefunden werden, können beim Entsperren, für das oftmals eine Diebstahlanzeige benötigt wird, jedoch Kosten entstehen.

Nächste Anlaufstellen: Polizei und Fundbüro
Ebenfalls aufschreiben, und zwar wenn möglich bereits unmittelbar nach dem Handykauf, solltest du dir den IMEI-Code ("International Mobile Equipment Identity"). Mithilfe dieser 15-stelligen Seriennummer lässt sich das Handy eindeutig identifizieren, sollte es im Fundbüro abgegeben werden oder im Zuge polizeilicher Ermittlungen wieder auftauchen. Mittels IMEI-Code könnte das gesamte Handy theoretisch auch flächendeckend gesperrt werden, ein entsprechendes Register fehlt in Österreich bislang jedoch.

Die IMEI-Nummer erhält man bei den meisten Handys, indem man die Tastenfolge "*#06#" eintippt. Auch im Inneren des Handys unter dem Akku aufgedruckt sowie auf der Originalverpackung ist sie zu finden.

Vorsorge ist besser als Nachsorge
Zur Vorsorge zählt auch, regelmäßig alle auf dem Mobiltelefon gespeicherten Adressen, Termine und sonstige Dateien extern zu sichern. Entsprechende Software, mit der sich die persönlichen Daten zwischen Handy und Computer zeitsparend und praktisch synchronisieren lassen, liegen den Handys meist bei. Optional gibt es inzwischen auch kostenlose Web-Dienste wie "ZYB" (siehe Infobox), mit deren Hilfe sich die Daten online speichern lassen.

Gut abgesichert ist auch, wer mit seinem Handy über eine automatische Tastensperre mit Geheimnummernfunktion verfügt. Diese sorgt dafür, dass sich das Handy nach kurzer Ruhephase selbst sperrt und erst nach Eingabe des PINs wieder genutzt werden kann. Unbefugte können also nicht ohne weiteres das Handy nutzen und so die Telefonrechnung in die Höhe treiben, zudem bleibt dem rechtmäßigen Besitzer mehr Zeit für die Sperrung der SIM-Karte.

Viele Geräte bieten zudem eine Funktion, die das Telefon verriegelt, wenn es ausgeschaltet oder eine fremde SIM-Karte eingelegt wurde. Entsperrt werden können die Handys dann nur nach der Eingabe einer vom Nutzer festgelegten Geheimnummer, wodurch das Telefon für den Dieb wertlos wird – selbst wenn er eine andere SIM-Karte einlegt.

Löschen der Daten per Fernzugriff
Wer verhindern möchte, dass dem "Feind" sensible Informationen in die Hände fallen, sollte im absoluten Notfall die Löschung der auf dem Handy gespeicherten Daten per Fernzugriff in Betracht ziehen. Softwarelösungen wie der "Mobile Eraser" von Kroll Ontrack (siehe Infobox) erledigen dies zum Beispiel per Online-Eingabe oder über einen entsprechenden SMS-Befehl. Teilweise können diese Programme auch beim Wiederfinden des Handys helfen. Allerdings muss das Gerät für die Lokalisierung über einen GPS-Empfänger verfügen.

Prepaid-Guthaben nicht verfallen lassen
Übrigens: Bist du Besitzer eines Wertkarten-Handys, solltest du dich bei deinem Provider erkundigen, was mit dem restlichen Guthaben passiert - denn dieses bleibt trotz Verlusts des Handys bestehen. In der Regel kannst du es dir von deinem Mobilfunkanbieter auf eine neue SIM-Karte übertragen lassen.

Die wichtigsten Service-Nummern
Mobilkom:
0800 664 664
T-Mobile Privat: 0676 2000
T-Mobile Business: 0676 20333
orange Wertkartenkunden: 0699 72 699
orange Vertragskunden: 0699 70 699
tele.ring: 0800 650 650
3: 0800 30 30 30
Tele2mobil: 0820 650 650

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