Wer sein Smartphone als Navi nutzt, kann seine Position mittels GPS momentan nur auf drei bis fünf Meter genau orten. Ein neues GPS-Modul des Chipherstellers Broadcom verspricht nun unerreichte Präzision und soll eine Ortung mit einer Genauigkeit von 30 Zentimetern ermöglichen. Es dürfte schon nächstes Jahr in ersten Smartphones verbaut werden.
Die genauere Ortung sei möglich, weil GPS-Satelliten seit kurzem zusätzliche Informationen an das Smartphone am Boden schicken, mit denen man die Position exakter errechnen könne, erklärt Broadcom im Gespräch mit dem Ingenieursmagazin "IEEE Spectrum". Durch sie könne man eine höhere Genauigkeit erzielen und gleichzeitig Störungen, die etwa in Städten durch hohe Gebäude entstehen können, ausgleichen.
Erste Smartphones mit dem neuen GPS-Chip sollen schon nächstes Jahr erscheinen, Broadcom blieb allerdings die Information schuldig, welche Hersteller den superpräzisen GPS-Chip in ihre Handys einbauen werden.
30 Satelliten unterstützen supergenaues GPS
Bislang gebe es 30 GPS-Satelliten, die Ortungsinformationen zum Boden senden, dem Start für das präzise neue GPS im Jahr 2018 stehe also nichts mehr im Wege, heißt es in dem Bericht. Hilfreich dürfte das verbesserte GPS insbesondere bei der Navigation zu Fuß und im städtischen Bereich sein.
Mit einer Einführung des hochpräzisen GPS am Massenmarkt sollte man trotz erster Smartphones im kommenden Jahr aber noch nicht rechnen. Der Grund: Broadcom ist einer der kleineren Hersteller von GPS-Modulen, in den meisten Smartphones kommt Technik des Rivalen Qualcomm zum Einsatz. Und wann Qualcomm die Präzision seiner GPS-Module verbessert, ist noch unbekannt.
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