Spionagesoftware

Skandal in den USA: Paare beim Sex von Webcam bespitzelt

Elektronik
27.09.2012 15:58
Nutzer von gemieteten Computern in den USA dürften einen mächtigen Schrecken bekommen haben: Die amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC hat öffentlich gemacht, dass mehrere Leasingfirmen auf ihren Rechnern ein Spionageprogramm installiert hatten, das sich nicht nur Zugriff auf Passwörter, Bankdaten oder E-Mails, sondern auch auf die Webcam verschaffen konnte. In zahlreichen Fällen seien Fotos von Kindern, leicht bekleideten Erwachsenen oder auch Paaren beim Sex in die falschen Hände geraten, erklärte die FTC.

Die Behörde schob dem Treiben nun einen Riegel vor. Sieben Leasingfirmen und der Hersteller der Software hätten sich verpflichtet, künftig keine Kunden mehr auszuspionieren, teilte die FTC in Washington mit. Den Angaben der Wettbewerbshüter zufolge hatten zum Stichmonat August 2011 insgesamt 1.617 Leasing-Geschäfte in den USA, Kanada und Australien das Programm namens "PC Rental Agent" lizenziert. Weltweit sei die Software auf rund 420.000 PCs installiert worden.

Die Leasingfirmen nutzen das Programm, um ihre vermieteten Computer nach einem Verlust oder Diebstahl wieder aufzufinden. Auch lassen sich die Rechner sperren, wenn die Mieter mit ihren Raten im Rückstand sind. Seit mindestens 2007 gibt es der FTC zufolge die Zusatzfunktion "Detective Mode". Nach deren Aktivierung übermittelt die Software alle zwei Minuten persönliche Daten der Kunden, etwa Tastatureingaben oder Screenshots - ohne dass der Nutzer davon etwas mitbekommt. Die Datenübertragung lief dabei über den Hersteller des Programms.

Die "New York Times" kommentierte den Fall am Mittwoch leicht süffisant mit den Worten: "Beim Schreiben an einem gemieteten Computer sollten Sie wohl besser ihr Hemd anlassen."

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