Konsument-Test

Seniorenhandys “besser als ihr verstaubtes Image”

Elektronik
24.03.2011 12:42
Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche - das Telefonieren - und sind somit das Gegenstück zu den Smartphones: Leicht bedienbare Handys haben zwar eine Nischenfunktion, aber trotzdem viele Anhänger. Die wegen ihrer Hauptzielgruppe auch "Seniorenhandys" genannten Modelle haben im "Konsument"-Test gut und damit "weit besser als ihr angestaubtes Image" abgeschnitten.

Vor sechs Jahren hatte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) als "seniorentauglich" ausgewiesene Handys noch viel schlechter beurteilt: Nur rund die Hälfte hatte ein übersichtliches Design, und es haperte bei der Verständlichkeit der Bedienungsanleitung. Die neue Generation schlägt sich passabel, sagte VKI-Geschäftsführer Franz Floss bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Zwölf von sechzehn Testmodellen überzeugten mit leichter Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit. Die anderen vier Handys wurden wegen "miserabler Menüführung" oder "kaum nachvollziehbarer Bedienungsanleitung" abgewertet. Getestet haben zehn Handybenützer im Alter von 50 bis 70 Jahren. Ihr Fazit: Weniger ist mehr. Gefragt sind große Tasten ohne Doppelbelegung oder Kippfunktion, ein gut lesbares Display sowie eine einfache Menüführung und Anleitung.

Notruftaste bei vielen Geräten integriert
Bei der Sprachqualität brachten es zwei Drittel der Modelle auf sehr gute Ergebnisse. Gleiches gilt für die Größe und Anordnung der Tastatur. Ebenfalls zwei Drittel sind mit einer Notruftaste ausgestattet, die die eingespeicherten Nummern anwählt - sobald jemand abhebt, schalten die Geräte automatisch auf Freisprechen. "Bei Stürzen, Herzattacken oder einem Diabetesanfall kann der Betroffene schnell und einfach Hilfe rufen", lobte Projektleiter Paul Srna, dem zufolge diese Funktion bei deklarierten Seniorenhandys Standard sein sollte.

Geräte bei Mobilfunkbetreibern noch Mangelware
Testsieger
wurde das "Doro Phone Easy 410 gsm". An zweiter Stelle landete mit dem "Elegance" ein Produkt des Linzer Herstellers Emporia. Bei den Providern sind "Seniorenhandys" im Paket mit einem Tarif indes noch Mangelware. Nur vier der getesteten Modelle gibt es laut VKI über einen Mobilfunkbetreiber mit Vertrag.

Smartphones bei Senioren chancenlos
Zum Vergleich wurden den Testern übrigens auch Smartphones in die Hand gedrückt, die daran allerdings gar keinen Gefallen fanden. Kritisiert wurden laut Floss die fehlende Tastatur, der Touchscreen, der "Irrfahrten" verursache, die zu komplexe Menüführung und der als unangenehm empfundene Wechsel zwischen Hoch- und Querformat. Zudem fürchten sich ältere Menschen verstärkt vor Kostenfallen durch Apps und Datendownload und finden generell: "Ich brauch's nicht", berichtete der VKI-Geschäftsführer.

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