72 Prozent Minus

Schwacher PC-Markt lässt Dells Gewinne schmelzen

Elektronik
16.08.2013 09:41
Seit Monaten herrscht Unsicherheit über die Zukunft des drittgrößten PC-Bauers Dell. Gründer und Chef Michael Dell will das Unternehmen zurückkaufen, von der Börse nehmen und sanieren. Großaktionär Carl Icahn schießt quer und verlangt einen höheren Preis. Das Ganze spielt sich vor einem schwächelnden Markt ab.

Mitten in der tobenden Übernahmeschlacht schmilzt der Gewinn von Dell dahin. Im zweiten Geschäftsquartal verdiente der US-Computerbauer unterm Strich 204 Millionen Dollar (154 Millionen Euro) und damit 72 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bereits im Vierteljahr zuvor hatte die Nummer drei der PC-Branche einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Ein Grund sind Preisnachlässe.

Schrumpfender PC-Markt setzt Dell zu
Es sei ein "herausforderndes Umfeld", erklärte Finanzchef Brian Gladden. Privatkunden steigen auf Tablet-Computer um oder begnügen sich mit ihrem Smartphone, anstatt einen neuen Laptop anzuschaffen. Dank besser laufender Geschäfte mit Firmenkunden konnte Dell den Umsatz letztlich stabil bei 14,5 Milliarden Dollar halten.

Wegen des rasanten Wandels in der Branche will Konzernchef Michael Dell (Bild) die 1984 von ihm gegründete Firma mit Hilfe des Finanzinvestors Silver Lake zurückkaufen und von der Börse nehmen. Ohne Rücksicht auf andere Aktionäre könnte er dann den Umbau beschleunigen. Schon heute setzt Dell verstärkt auf Dienstleistungen für Firmenkunden sowie auf spezielle Softwareangebote.

Übernahmekampf bei Dell tobt weiter
Doch Großaktionäre unter der Führung des unbequemen Investors Carl Icahn, der zuletzt auch bei Apple eingestiegen ist, kritisieren den gebotenen Preis als zu niedrig. Icahn drängt auf einen Aktienrückkauf. Michael Dell sah sich deswegen zuletzt gezwungen, das Angebot zu erhöhen.

Es ist aber weiterhin unklar, ob Dell mit der nun insgesamt knapp 25 Milliarden Dollar schweren Transaktion durchkommt. Das letzte Wort haben die Aktionäre auf einer Versammlung am 12. September. Der Termin für die Abstimmung wurde wegen der Scharmützel allerdings schon mehrfach verschoben.

Angesichts des Übernahmekampfs gibt Dell keinen Ausblick auf das laufende Geschäft. Das Management stand auch nicht wie üblich in einer Telefonkonferenz für Nachfragen zur Verfügung. Der Marktforscher IDC hatte errechnet, dass die PC-Verkäufe im zweiten Quartal um elf Prozent gefallen waren. Die Experten rechnen aber damit, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr bessert.

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