Galaxy A3 & A5

Samsungs neue Android-Mittelklasse im Praxistest

Elektronik
15.02.2015 08:30
Mit der Galaxy-A-Serie hat Samsung eine neue Handy-Schiene im Sortiment, bei der schnörkelloses Design mit Metallelementen im Vordergrund steht und Mittelklasse-Hardware zum Einsatz kommt. Die ersten Vertreter der Galaxy-A-Serie in Österreich sind das kompakte 4,5-Zoll-Gerät Galaxy A3 und der etwas größere Bruder A5 mit fünf Zoll Diagonale. Was die Samsung-Smartphones im Metallkleid können, hat krone.at getestet.

Der Smartphone-Marktführer Samsung steht unter Druck. Im Hochpreissegment kämpfen die Koreaner mit starker Konkurrenz durch Apple, im Einsteigersegment setzen aufstrebende chinesische Hersteller Samsung unter Druck. Um die Marktführerschaft zu behaupten, erprobt Samsung seit einiger Zeit eine neue Designsprache, die den Smartphones der Koreaner einen hochwertigen Look verleihen soll. Zuletzt zeigte sich diese Strategie bei den Modellen Galaxy Alpha und Galaxy Note 4 mit Metallrahmen, nun hält sie mit der Galaxy-A-Serie auch in der Mittelklasse Einzug.

Die ersten Vertreter der extradünnen LTE-fähigen Galaxy-A-Serie sind das kompakte A3 und das Fünf-Zoll-Gerät A5. Was in ihnen steckt, erfahren Sie in der Tabelle:

Galaxy A3

Galaxy A5

CPU

Snapdragon 410; 1,2 GHz Quad-Core

Snapdragon 410; 1,2 GHz Quad-Core

RAM

1,5 GB

2 GB

Diagonale

4,5 Zoll

5 Zoll

Auflösung

960 x 540 Pixel (AMOLED)

1.280 x 720 Pixel (AMOLED)

Speicher

16 GB

16 GB

microSD-Slot

Bis 64 GB

Bis 64 GB

Hauptkamera

8 Megapixel, LED-Blitz

13 Megapixel, LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel

5 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS, GLONASS, BeiDou

Maße

130 x 65,5 x 6,9 Millimeter, 110 Gramm

139 x 70 x 6,7 Millimeter, 123 Gramm

Akku

1.900 mAh

2.300 mAh

Software

Android 4.4 (TouchWiz)

Android 4.4 (TouchWiz)

Extras

Metallgehäuse

Metallgehäuse

Straßenpreis

Ab 270 Euro

Ab 350 Euro

Mittelklasse-Hardware zum hohen Preis
Die Tabelle zeigt: Die in den beiden Geräten verbaute Hardware ist über weite Strecken ident. Beide Smartphones setzen beim Prozessor auf Qualcomms Snapdragon 410, Unterschiede gibt's bei RAM, Kamera, Display und Akku.

Angesichts der verbauten Hardware haben die Galaxy-A-Smartphones einen relativ stolzen Preis. Für die 270 Euro, die Samsung für das A3 will, bekommt man beispielsweise auch das technisch überlegene Sony Xperia Z1 compact mit 2,2-Gigahertz-Chip und 20-Megapixel-Kamera. Und für die 350 Euro, die Samsung für das A5 verlangt, bekäme man vereinzelt auch schon ein LG G3 mit 2.560 mal 1.440 Pixeln Auflösung, 2,46-Gigahertz-CPU und optischem Bildstabilisator.

Genug Power für den Alltag
Nichtsdestotrotz: Samsungs neue Galaxy-A-Serie ist nicht lahm und für den Alltag der allermeisten Smartphone-Nutzer bestens gerüstet. Der verbaute Snapdragon-410-Prozessor liefert genug Leistung, um Android 4.4 flüssig darzustellen und Apps schnell zu öffnen. Die unterschiedliche RAM-Ausstattung bemerkt man in der Praxis kaum, beide Geräte geben sich beim Multitasking wenig Blöße.

Freunde spektakulärer 3D-Games könnten sich an dem Mittelklasse-Chip trotzdem stören, bei hardwareintensiven Spielen kann er nicht mit stärkeren CPUs, beispielsweise aus der Snapdragon-800-Serie, mithalten. Das unterstreichen auch die Ergebnisse einschlägiger Benchmarks: Im AnTuTu-Test pendeln sich beide Galaxy-A-Modelle im Bereich der 21.500 Punkte ein. Zum Vergleich: Samsungs schnellstes Smartphone Galaxy Note 4 kommt hier auf fast 50.000 Punkte.

Kontraststarke, aber auflösungsarme Displays
An den Displays in Galaxy A3 und A5 haben wir wenig auszusetzen. Beide sind dank AMOLED-Technologie angenehm kontraststark, zeigen leuchtende Farben und sattes Schwarz. Die maximal erzielbare Helligkeit sollte auch im Sonnenlicht ausreichen, die seitliche Ablesbarkeit ist gut.

Die Auflösung könnte allerdings etwas höher sein. Sie reicht für den Alltagsgebrauch zwar bei beiden Geräten aus. Vielleser könnten sich jedoch noch etwas schärferen Text wünschen, Foto-Fans bekommen auf Full-HD-Displays noch etwas detailreichere Aufnahmen zu sehen. Das trifft vor allem auf das kleinere A3 zu, das A5 mit seinem 720p-Display macht eine bessere Figur.

Kameras liefern solide Schnappschüsse
Die Kamera-Performance der beiden Geräte ist weitgehend überzeugend. Die besseren Fotos gelingen naturgemäß mit der 13-Megapixel-Kamera des A5. Sie stellt bei gutem Licht schnell scharf und produziert ansehnliche Schnappschüsse, die allerdings nicht ganz vor Verwacklern gefeit sind. Im Dämmerlicht dauert der Scharfstellvorgang deutlich länger und es kann Rauschen auftreten.

Die Acht-Megapixel-Kamera des A3 könnte noch etwas mehr Schärfe vertragen, überzeugt im Alltag aber ebenfalls. Sie stellt ähnlich schnell scharf wie die Kamera des A5 und teilt auch ihr Dämmerlicht-Verhalten. Beide Geräte verfügen über brauchbare LED-Blitze für Aufnahmen bei Scsstattung
Ebenfalls bei beiden Geräten an Bord: eine Selfie-Frontkamera mit einer Auflösung von fünf Megapixeln, die bei gutem Licht durchaus ansehnliche Selbstportraits produziert. Praktisch: Zwar verzichtet Samsung auf einen physischen Auslöseknopf, in der Kamera-App kann jedoch über die Lautstärkewippe ausgelöst werden.

Nichts auszusetzen haben wir an der Funkausstattung der beiden Samsung-Neuheiten. Beide funken – einen entsprechenden Tarif vorausgesetzt – über schnelles LTE, im Heimnetzwerk sind sie mit N-WLAN ausreichend schnell unterwegs. Bluetooth 4.0, NFC und verschiedene Navi-Dienste vervollständigen die Funkausstattung. Erfreulich: Bei beiden Geräten kann der Speicherplatz mit microSD-Karten erweitert werden.

Sauber und hochwertig verarbeitet
Die Verarbeitungsqualität der neuen Samsung-Smartphones überzeugt. Durch ihr Metallgehäuse sind die beiden Geräte sehr verwindungssteif, das extradünne Gehäuse gibt nirgends nach und zeigt keine unerwünschten Spalten oder Verarbeitungsmängel.

Alle Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt, die Entsperrtaste an der rechten Gehäuseseite ist gut zu erreichen. Der Metallrahmen sorgt für ein wertiges Handling, die Metallrückseite haben wir im Test aber nicht sofort als solche erkannt. Mögliche Ursache: Die Lackierung verhindert das Erfühlen des Gehäusematerials.

Angenehmes Handling
In der Hand liegen beide Geräte gut: Die rückseitigen Gehäusekanten sind so weit abgerundet, dass A3 und A5 nicht als scharfkantig durchgehen, am Übergang vom Gehäuse zum Display könnten sie manch einem Nutzer aber etwas zu eckig ausgefallen sein. Das kompaktere A3 ist auch für Freunde kleinerer Smartphones geeignet, das A5 mit einer durchschnittlich großen Männerhand gut zu bedienen.

Die schmalen Ränder ums Display sorgen bei beiden Geräten dafür, dass sie trotz ihrer Diagonale vergleichsweise kompakt bleiben. Gewöhnungsbedürftig: Die Tasten unterhalb des Displays sind gegenüber dem Android-Standard genau verkehrt herum angeordnet.

Akku nicht austauschbar
Die Akkulaufzeit der neuen Samsung-Smartphones ist konkurrenzfähig. Im alltäglichen Gebrauch halten sie bei normaler Nutzung ohne Probleme einen Tag lang, am Abend ist der Akku aber im Regelfall so weit ausgezehrt, dass nächtliches Stromtanken notwendig ist.

Sollte der nächtliche Boxenstopp mal nicht machbar sein, besitzen beide Geräte Samsungs Ultra-Energiesparmodus, bei dem das Display auf Schwarzweißbetrieb umgestellt und jede nicht gebrauchte Funktion deaktiviert wird. Mit dieser Notfall-Lösung überdauert man im Bedarfsfall auch bei kritischem Akkustand die Zeit bis zur nächsten Ladegelegenheit. Schade: Auswechseln kann man den Akku im Gegensatz zu den meisten anderen Samsung-Smartphones nicht.

Vernünftiges Interface mit etwas Bloatware
Bei der Software setzt Samsung auf seine hauseigene TouchWiz-Oberfläche. Die weicht nicht mehr ganz so weit vom Android-Standard ab wie in früheren Inkarnationen, bietet mittlerweile wieder ein benutzerfreundliches Einstellungsmenü und ist hübsch designt. Sie kommt allerdings auch mit manchen Software-Dreingaben, die nicht unbedingt jeder Nutzer gutheißt.

So legt Samsung unter anderem Terminplaner, Sprachassistent und App-Store aus eigenem Hause bei, was angesichts von Google Kalender, Google Now und Play Store doppelt gemoppelt ist. Auch etwas Bloatware ist in Form eines Hotel-Buchungstools an Bord. Die Bloatware ist deinstallierbar, die Samsung-Dreingaben können deaktiviert werden.

Fazit: Am Ende sind Samsungs neue Galaxy-A-Smartphones keine schlechten Geräte. Sie überzeugen mit sauberer und hochwertiger Verarbeitung und solider Mittelklasse-Hardware. Diese Mittelklasse-Komponenten könnten ihnen allerdings zum Verhängnis werden. Auch wenn das Metallgehäuse ein Extra ist, das einen gewissen Aufpreis rechtfertigt, konkurrieren A3 und A5 in der angestrebten Preisklasse doch mit wesentlich stärkeren (Vorjahres-)Geräten. Und manche davon – etwa das Huawei Ascend P7 mit Full-HD-Display – kommen für weniger Geld ebenfalls im Metallkleid daher.

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