Im stylischen Ambiente des Wiener Szene-Lokals "Schon schön" hatte Sony sein Netbook erstmals der Journalistenschar präsentiert. "Schon schön" ist dann auch das Erste, was einem beim Anblick des Zehnzöllers in den Sinn kommt. Ob knallig pink, schneeweiß oder kaffeebraun: Das "VPCW11S1E", so die sperrige Typenbezeichnung, ist ein echter Hingucker und wartet mit der von Sony gewohnten Qualität hinsichtlich Design und Verarbeitung auf (Bilder siehe Infobox). Da ist nichts eckig, da steht nichts ab und klappern tut es auch nicht. Insbesondere das im Display-Deckel dezent eingearbeitete Vaio-Logo, die stabilen, aber butterweich schließenden Scharniere, die im Silber-Look eingefasste Tastatur sowie das farblich dem Gehäuse angepasste Touchpad wissen auf Anhieb zu gefallen. Kein Vergleich also zu den mitunter kantigen und wenig ansehnlichen Produkten der Fernost-Konkurrenz.
Doch unter der schönen Hülle hat auch das Sony-Gerät mit den Netbook-typischen Schwächen zu kämpfen. Da wäre zum einen die Tastatur, die sich trotz eines angenehmen Druckpunkts nach wie vor nicht so recht mit der durchschnittlichen Handgröße eines Europäers anfreunden will. Zum anderen entsprechen sowohl Leistung als auch Ausstattung nur dem gewohnten Standard. Ein Intel-Atom-Prozessor N280 mit 1,66 GHz sorgt im Zusammenspiel mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher für den – zumindest bei 35 Grad Außentemperatur – nicht gerade geräuschlosen Antrieb, während eine 160 Gigabyte große Festplatte Platz für Dateien aller Art bietet. Bluetooth 2.1, WLan (802.11b/g/Draft n) und eine 1,3 Megapixel-Kamera zählen zur weiteren Ausstattung des mit 4-Zellen-Akku rund 1,2 Kilogramm schweren Windows-XP-Netbooks. Noch mit an Bord: zwei USB-Ports, ein VGA-Eingang sowie jeweils eine Buchse für Kopfhörer und Mikrofon.
Eine erste kleine Überraschung bietet der frontseitig verbaute Card-Reader, der neben dem Sony-eigenen Memory-Stick-Format (Pro/Duo) auch SD-Speicherkarten zulässt. Wirkliches Novum ist jedoch das 10,1 Zoll große Display im 16:9-Format mit 1.366 x 768 Pixeln, womit der Hersteller in punkto Auflösung der Konkurrenz (üblich sind dort 1.024 x 600 Pixel) voraus ist. Die höhere Auflösung macht sich in der Praxis durchaus bemerkbar, passt doch insbesondere beim Surfen deutlich mehr Bild auf den Bildschirm. Nach rund vier Stunden wird dieser allerdings schwarz und das Sony-Netbook muss ans Netz. Wer länger durchhalten will, muss zum optional erhältlichen Sechs-Zellen-Akku greifen.
Fazit: Ob gutes Aussehen und eine höhere Bildschirmauflösung allein den für Netbooks überdurchschnittlichen Preis von rund 500 Euro rechtfertigen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Verarbeitung und Design sind jedenfalls top und bieten die für Sonys Vaio-Serie typische Qualität. Schade nur, dass Ausstattung und Leistung über den gewohnten Standard nicht hinauskommen.
von Sebastian Räuchle
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