Geschäft schwächelt

Prognose gesenkt: Logitech fehlt der “Lifestyle-Faktor”

Elektronik
23.09.2011 11:04
Logitech hat erneut seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Nachdem der schweizerisch-amerikanische Computerzubehörhersteller Ende Juli noch mit einem Umsatz von 2,5 Milliarden Dollar gerechnet hatte, sollen es jetzt nur noch 2,4 Milliarden (1,78 Milliarden Euro) werden. Markanter fällt die Anpassung der Prognose für das operative Ergebnis aus: Statt bisher 143 Millionen Dollar wird nun ein operativer Gewinn von 90 Millionen Dollar erwartet, wie Logitech am Donnerstag mitteilte.

Grund für die schlechteren Aussichten seien das momentane wirtschaftliche Umfeld und das derzeitige Produktportfolio, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Er sei enttäuscht, dass der Ausblick nicht besser ausfalle, lässt sich Logitech-Chef Guerrino De Luca zitieren. "Aber jetzt wissen wir genau, was geändert werden muss."

An der Gesamtstrategie des Konzerns will De Luca aber festhalten. Wie er der Finanznachrichtenagentur AWP gegenüber erklärte, will Logitech auch in Zukunft auf Audio- und Video-Geräte sowie Equipment für Video-Konferenzen setzen. Zusätzlich sieht er im Bereich des Zubehörs für Tablets und Smartphones gute Chancen.

Er selbst hat erst Ende Juli interimistisch die Führung des Konzerns übernommen, nachdem der vorherige Chef Gerald Quindlen abtreten musste (siehe Infobox). In den vorangegangenen Quartalen hatte das einstige Vorzeigeunternehmen durchgehend schwache Geschäftszahlen präsentiert.

Tablet-Trend verschlafen
Die Ursachen dafür sind vielseitig: Zum einen bemängeln Marktkenner, dass Logitech den Trend mit den Tablets zuerst komplett verschlafen habe. Zum anderen sprechen selbst Verwaltungsratsmitglieder vom fehlenden Lifestyle-Faktor der Logitech-Produkte.

Hoffen auf Erfolg von Google TV
Anlass zu Hoffnung geben zwar die auf dem US-amerikanischen Markt lancierten Settop-Boxen für den Empfang von Google-TV. Fragezeichen bleibt dabei aber, ob sich dieses Großprojekt auch so entwickeln wird, wie dies die Marktstrategen des Suchmaschinengiganten Google gern hätten. Zuletzt musste Logitech den Preis der Settop-Boxen von 299 auf 99 Dollar senken, da der erhoffte Absatzsturm ausgeblieben war.

Chef de Luca wollte am Donnerstag zum Geschäft mit den Settop-Boxen für Google TV keine Zahlen nennen. Die drastische Preissenkung für die Geräte sei jedoch der richtige Schritt gewesen, erklärte er. An der Schweizer Börse büßten die Logitech-Titel am Donnerstag markant an Wert ein und notierten beim Handelsschluss bei minus 11,7 Prozent.

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