Täter gefasst

Posthum bestohlen: Einbruch in Villa von Steve Jobs

Elektronik
16.08.2012 12:17
Steve Jobs ist posthum bestohlen worden. Wie erst jetzt bekannt wurde, war bereits Mitte Juli in die derzeit wegen Renovierungsarbeiten leer stehende Villa des im Herbst 2011 verstorbenen Apple-Mitgründers im kalifornischen Palo Alto eingebrochen worden. Der mutmaßliche Täter – der 35-jährige Kariem McFarlin – wurde inzwischen gefasst, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Polizeibericht hervorgeht. Neben zahlreichen Apple-Geräten und Juwelen hatte er unter anderem auch den Führerschein der Apple-Ikone erbeuten können.

Dem Polizeibericht nach war McFarlin in der Nacht des 17. Juli über den rund 1,80 Meter hohen Zaun des derzeit wegen Renovierungsarbeiten leer stehenden Anwesens im Silicon Valley geklettert. In einer Garage fand der Gelegenheits-Dieb einen Ersatzschlüssel, mit dessen Hilfe er problemlos über die vordere Eingangstür ins Innere der Jobs-Villa gelangte. Dass es sich um das Haus des Anfang Oktober 2011 verstorbenen Apple-Mitgründers handelte, wusste McFarlin zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht. Erst ein herumliegender und an Jobs adressierter Brief öffnete dem in Geldnöten schwebenden Mann die Augen.

Die folgenden 15 Stunden nutzte McFarlin ausgiebig, um das Anwesen nach Wertgegenständen zu durchsuchen – und wurde dabei mehr als fündig. Auf der Liste der entwendeten Güter stehen ein iMac, ein Mac mini, ein MacBook, drei iPads, drei iPods, zwei iPhones und ein Apple TV. Außerdem stahl der 35-Jährige Tiffany-Schmuck im Wert von rund 60.000 Dollar (49.000 Euro), eine Flasche Cristal-Champagner, ein Paar "Beats by Dre"-Kopfhörer, einen Speicherkartenleser, einen Küchenmixer sowie einen Soda-Sprudler.

In einer Geldbörse fand McFarlin neben einem einzigen Dollar zu guter Letzt drei Kreditkarten sowie den Führerschein von Steve Jobs. Den Schlüssel für einen auf dem Anwesenden parkenden Mercedes-Benz nahm der 35-Jährige ebenfalls mit, das Auto ließ er jedoch stehen. Am nächsten Morgen verließ McFarlin gegen acht Uhr den Tatort. Sein Diebesgut hatte er in mehrere Koffer und Reisetaschen gepackt, die er ebenfalls im Haus gefunden hatte.

Über IP-Adresse ausgeforscht
Zum Verhängnis wurde McFarlin, dass er kurz nach dem Einbruch über eines der gestohlenen Apple-Geräte versuchte, sich mit seinem iTunes-Konto zu verbinden. Die mittlerweile von Jobs' Witwe Laurene Powell alarmierte Polizei gelangte so an die IP-Adresse des Einbrechers. Nach weiteren Ermittlungen, auch unter Mithilfe von Apple, wurde McFarlin am 2. August in seiner Wohnung im kalifornischen Alameda verhaftet.

Bei einer anschließenden Durchsuchung der Wohnung konnten die Beamten nahezu das gesamte Diebesgut sicherherstellen. Einzig der Schmuck, den McFarlin über das Internet einem Juwelier in Pennsylvania verkauft hatte, und zwei an seine Tochter und einen Freund verschenkte iPads fehlten – die Gegenstände wurden mittlerweile jedoch retourniert.

"Was für ein Idiot!"
McFarlin muss sich nun am kommenden Montag vor Gericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu acht Jahre Haft. Der 35-Jährige ist geständig und zeigt sich einsichtig. In einem Brief an die Witwe von Steve Jobs entschuldigte er sich für seine Tat. Laurene Powell Jobs, die sich während der Renovierungsarbeiten in einem nahegelegen Haus aufhielt, wollte den Vorfall laut einem Bericht von "San Jose Mercury News" nicht kommentieren.

McFarlins ehemaliger Arbeitgeber, Ross Rankin, sagte gegenüber dem Blatt, dass man gewisse Dinge einfach nicht tue - Einbruch sei eines davon. "Aber in das Haus einer solchen Ikone einzubrechen, bringt dich wirklich in die Klemme", so Rankin, der für seinen einstigen Mitarbeiter nur wenig schmeichelnde Worte fand: "Was für ein Idiot!"

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