Hockney ist einer der ganz großen und teuren Namen seit der Pop-Art-Ära, als er zusammen mit US-Kollegen wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg berühmt wurde. Auch im Louisiana-Museum hängt ein gigantisches Landschaftsgemälde von ihm, "A Closer Grand Canyon", das etliche Millionen gekostet haben dürfte.
Mit den Bildern vom iPhone und vom iPad verhält es sich ganz anders. Hockney mailt sie munter an Freunde, Kunstkritiker und auch Museen wie Louisiana: "Wie andere auch, hab ich noch nicht rausgefunden, wie ich dafür bezahlt werden kann. Aber viele meiner Freunde freuen sich drüber, alles andere ist doch egal. Genießt einfach die Ausstellung."
In einem komplett abgedunkelten Louisiana-Saal hängen 20 iPads und 20 iPhones. Sie zeigen im Wechsel je drei Hockney-Bilder. Die sehr kleinen iPhone-Zeichnungen werden außerdem stark vergrößert an die Wand geworfen. Gezeigt wird auch die Entstehung: Als Animation ist auf den iPhones und iPads zu sehen, wie der Maler mit seinem Stift auf dem Touchscreen vorgegangen ist. Hockney benutzt dabei eine simple App zum Zeichnen.
"Alles zum Zeichnen ist schon da"
Begeistert ist der ständig rauchende Brite vor allem vom simplen Arbeitsprozess. Das sei besonders schön, wenn er im heimischen Bridlington morgens aufwache und einfach erst einmal was zeichnen müsse: "Ich brauch keinen Pinsel mehr, und kein Glas Wasser. Alles zum Zeichnen ist schon da." Den Gag, dass er auch noch eine Hand für die Zigarette freihabe, lässt Hockney nicht ungenutzt liegen.
Gut 400 Bilder sind auf diese Weise entstanden und alle per Mail gestreut. Anschauen soll man sie nach Überzeugung des Künstlers nicht als Print, sondern auf denselben Geräten, auf denen sie produziert wurden: "Auf Papier würden sie das Wichtigste verlieren, nämlich ihre besonders Leuchtkraft."
Während der bis zum 28. August laufenden Ausstellung "Me Draw on iPad" will Hockney weiter neue Bilder produzieren und als Mail an die an der Louisiana-Wand hängenden Geräte schicken.
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