Beamer-Wollmilchsau

Philips Screeneo: Erster Blick auf den Strahlemann

Elektronik
21.03.2014 14:41
Gamer und Cineasten träumen davon: einem großen Fernsehbild zu Hause. Klassische Beamer sind in der Regel jedoch teuer und verlangen zumeist nach einer aufwendigen Installation inklusive mehrerer Meter Kabel, die von der Decke quer durch den gesamten Raum verlaufen. Anders beim Philips Screeneo: Der laut Herstellerangaben "portabelste Bigscreen der Welt" benötigt nur wenig Abstand zur (Lein-)Wand, um ein mit 1.280 x 800 Pixeln auflösendes HD-Bild zu projizieren, wie sich krone.at bei einer Präsentation in der Redaktion überzeugen konnte.

Bei nur zehn Zentimeter Projektionsabstand übertrifft die Bildschirmdiagonale mit 50 Zoll (127 cm) bereits jene durchschnittlicher Fernseher, bei 44 Zentimetern Abstand wächst das Bild auf 100 Zoll oder 2,54 Meter. Wer es noch größer haben möchte, muss nur den Abstand zur Wand vergrößern, allerdings sind dann Einbußen bei der Schärfe in Kauf zu nehmen.

Einfache Handhabung
Neben dem geringen Platzbedarf liegt eine weitere Stärke des Screeneo in dessen einfacher Handhabung: Das lediglich 33,9 x 28,7 x 14,8 Zentimeter große und fünf Kilogramm schwere Gerät lässt sich dank eines Tragegriffs aus Leder an der Rückseite bzw. mittels einer im Lieferumfang enthaltenen Tragetasche praktisch überall hin mitnehmen und in Betrieb nehmen. Einzige Voraussetzung: eine Steckdose und eine Projektionsfläche oder Wand - sollte diese übrigens nicht rein weiß sein, gleicht eine Farbkorrektur Farbstiche aus.

Integrierte Lautsprecher
Für den nötigen Sound sorgt der Screeneo nämlich selbst: Zwei integrierte Lautsprecher sowie ein Subwoofer mit 26 Watt Gesamtleistung sorgen für satten Sound in Dolby-Digital-2.1-Qualität, um auch größere Räume zu beschallen. Alternativ lässt sich der Screeneo über einen digitalen Audioausgang oder einen der insgesamt drei HDMI-Anschlüsse mit einem größeren 5.1- oder 7.1-Surround-System verbinden.

Drahtlos-Wiedergabe via WLAN
Für den Anschluss eines Computers oder Notebooks stehen ein VGA- sowie ein Composite-Eingang zu Verfügung, darüber hinaus wartet der Kurzdistanz-Projektor rückseitig mit drei USB-Eingängen auf. Dank integriertem Dual-Band-WLAN (802.11 b/g/n) sowie DLNA-Unterstützung wandern Filme, Fotos oder Musik auf Wunsch allerdings auch drahtlos auf den Screeneo, während der Miracast-Standard das Spiegeln digitaler Inhalte von Smartphone oder Tablet an die Wand erlaubt.

Fernsehspaß dank DVB-T-Tuner
Wer den Beamer nur zum Hören und nicht zum Schauen verwenden möchte, kann dies ebenfalls tun: Über Bluetooth Audio lassen sich Smartphones oder MP3-Player mit dem Gerät koppeln und über seine eingebauten Lautsprecher wiedergeben. Auch als Fernseher taugt der Screeneo: Ein DVB-T-Tuner sorgt in Kombination mit einem elektronischen Programmguide dafür, dass man digital terrestrisch ausgestrahlte Inhalte nicht verpasst.

Flexibel dank Android
Weitere Software-Funktionen lassen sich online nachrüsten, läuft der Screeneo doch mit Googles Mobilbetriebssystem Android in der Version 4.2. Ein direkter Zugriff auf Googles PlayStore ist aktuell zwar noch nicht möglich, die Verhandlungen mit dem Internetkonzern liefen aber bereits, hieß es gegenüber krone.at. Bis dahin lassen sich Anwendungen jedoch indirekt im APK-Format auf dem Screeneo installieren.

Dieser verfügt dazu über einen vier Gigabyte – zwei sind davon belegt - großen internen Speicher, der sich mittels SD-Karten oder über die bereits erwähnte USB-Ports, etwa mit einer externen Festplatte, erweitern lässt. Die Plattform erlaubt es dem Nutzer letztlich auch, den Screeneo als Smart-TV zu nutzen und beispielsweise auf YouTube oder einen bereits vorinstallierten Browser zuzugreifen. Zur Betrachtung von Word-, Excel-, Powerpoint- und PDF-Dateien befindet sich darüber hinaus ein Office-Viewer auf dem Gerät.

Auch 3D-Wiedergabe möglich
Last, but not least versteht sich der Beamer auch auf die Wiedergabe von 3D-Inhalten. Eine Shutter-Brille (DLP-Link) liegt dem Screeneo zu diesem Zweck bei, weitere sind als optionales Zubehör erhältlich.

Wartungsarme LED-Lichtquelle
Projiziert werden die Inhalte – der Screeneo unterstützt alle gängigen Formate (unter anderem .avi, .mov, .mp4 und .mkv) sowie Auflösungen und Verfahren von PAL bis 1080p – per LED, was das Gerät im Vergleich zu herkömmlichen Beamer-Lampen deutlich weniger wartungsanfällig macht. Den Screeneo hintereinander schnell ein- und auch wieder auszuschalten, ohne dass die Lichtquelle dabei in Mitleidenschaft gezogen wird, ist also kein Problem. Die Lebensdauer der selbst in einem nur schwach abgedunkelten Raum überraschend leuchtstarken LED gibt der Hersteller mit über 30.000 Stunden an, was bei fünf Stunden Nutzung pro Tag einer Lebensdauer von 6.000 Tagen oder fast 17 Jahren entspricht, das Kontrastverhältnis liegt bei 100.000:1.

Ersteindruck: Mit einem Preis von rund 1.600 Euro (UVP) erweist sich der Screeneo dem ersten Eindruck nach nicht nur als vergleichsweise günstige, flexible und vor allem unkomplizierte Alternative zu vielen Beamern, sondern auch Smart-TVs, denen er in puncto Flexibilität und Funktionsumfang zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist – dies gilt insbesondere für Platzbedarf und Bildgröße. Das Nachsehen hat der Screeneo derzeit hauptsächlich in einem Punkt: der Auflösung, die mit ihren 1.280 x 800 Pixeln leider nicht an Full-HD heranreicht. Der Spaß, der aus der enormen Bildgröße etwa beim Videospielen oder Fußball schauen resultiert, dürfte die geringen Einbußen bei der Auflösung aber mehr als wettmachen. Wie gut sich der Screeneo wirklich als eierlegende Wollmilchsau des Wohnzimmers macht, muss er freilich erst noch in einem krone.at-Praxistest unter Beweis stellen. Ein Testgerät wurde uns bereits zugesichert.

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