Superzoom-Kamera

Panasonic Lumix FZ300: Zoom-Kraftprotz im Test

Elektronik
21.02.2016 08:55

Vor wenigen Wochen war es soweit: Ich kompensierte die Versäumnisse des Christkindes mit dem Kauf eines Teleobjektivs. 1,9 Kilogramm schwer, 26 Zentimeter lang und mit einem Preis von knapp 1000 Euro beileibe kein Schnäppchen (obgleich für ein Tele dieses Formats durchaus). Dass es auch leichter und günstiger geht, beweist Panasonic mit seiner Superzoom-Kamera Lumix DMC-FZ300.

Die Superzoom-Kamera der Japaner deckt einen Brennweitenbereich entsprechend Kleinbild von 25 bis 600 Millimeter ab. Damit lässt sich die Weite ebenso einfangen wie die Ferne, und das alles bei einem Gewicht von nicht einmal 700 Gramm. Mein Tele wiegt damit alleine schon fast das Dreifache, das Gewicht der Kamera noch nicht mit eingerechnet. Hinzukommt, dass es mit seiner Anfangsbrennweite von 150 Millimetern etwa für Innenraumaufnahmen relativ ungeeignet ist. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es mit einer Blende von F/5-6.3 nicht zu den lichtstärksten Vertretern seiner Gattung zählt.

Ganz anders die Linse der Panasonic FZ300: Mit einer durchgängigen Lichtstärke von F/2,8 macht sie selbst bei schlechten Lichtverhältnissen noch eine gute Figur und schluckt im Gegensatz zu vielen anderen Superzoom-Kameras auch auf die letzten Millimeter nicht mehr Licht, sodass die ISO-Werte relativ niedrig und die Verschlusszeiten kurz gehalten werden können. Letzteres nicht zuletzt auch dank des optischen Bildstabilisators, der auch bei langen Brennweiten verwackelte Aufnahmen verhindert.

Handlichkeit geht zu Lasten der Bildqualität
Natürlich bringt eine Superzoom-Kamera wie die FZ300 konstruktionsbedingt aber auch ein paar Nachteile mit sich. Denn das kleine Gehäuse lässt sich nur durch einen kleinen Sensor verwirklichen. Panasonic setzt auf einen MOS-Sensor im 1/2,33-Format, der damit deutlich kleiner ausfällt als bei System- oder Spiegelreflexkameras. Um dennoch eine möglichst hohe Bildqualität zu bieten, packt Panasonic auf diesen lediglich 12,1 Megapixel. Das sorgt für gute Aufnahmen bei Tageslicht, wird der ISO-Wert jedoch hochgeschraubt, beginnt es ab ISO 800 bereits recht deutlich zu rauschen.

Auch für Makro-Aufnahmen geeignet
Einen Vorteil haben der kleine Sensor und die vergleichsweise kurze optische Brennweite (4,5-108 Millimeter) aber: Mit einem Mindestfokussierabstand von nur einem Zentimeter eignet sich die FZ300 auch für Makroaufnahmen. Ein seitliches Einstellrad und der große OLED-Sucher erleichtern dabei das Fokussieren. Alternativ steht dafür das schwenk- und drehbare 3-Zoll-Touch-Display zur Verfügung. Praktisch: Über die Funktion "Touch-Fokuslupe" lässt sich das Motiv auf einen Fingerzeig vergrößern, während mittels Fokus-Peaking der Verlauf der Schärfeebene angezeigt wird.

Wo schon von der Bedienung die Rede ist: Mit ihren zwei Einstellrädern und vier individuell belegbaren Funktionstasten lässt sich die FZ300 relativ komfortabel bedienen. Wer allerdings sämtliche Einstellungen manuell vornehmen möchte, dem bleiben Umwege über das Menü nicht erspart. Dieses lässt sich nur bedingt intuitiv bedienen; die integrierte Hilfe hätte gerne etwas ausführlicher formuliert sein können. Auf das Handbuch kann deshalb leider nicht zur Gänze verzichtet werden.

Hochauflösende Videos in 4K
Filmen lässt es sich mit der FZ300 ebenfalls, und zwar in Full-HD ebenso wie in höher auflösendem 4K mit einer Datenrate von bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Um dabei nicht aufs Fotografieren verzichten zu müssen, lassen sich einzelne Frames mit einer verringerten Auflösung von acht Megapixeln speichern. Ohne entsprechende Ausgabegeräte, sprich Fernsehe oder Monitore, dürfte das Thema 4K für viele vorerst jedoch weiterhin ein Randthema bleiben. Schon spannender deshalb: die High-Speed-Video-Funktion, die Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 200 Bildern pro Sekunde ermöglicht - dann allerdings nur in VGA-Auflösung.

Fazit: Panasonics FZ300 ist ein kompakter und mit einem Preis von rund 510 Euro zudem vergleichsweise günstiger Zoom-Kraftprotz, an dem dank des großen Brennweitenbereichs sowohl Landschafts- als auch Sport- oder Tierfotografen ihre Freude haben dürften. Positiv gefallen haben uns neben ihren geringen Abmessungen und dem Gewicht außerdem die durchgängige Blende, die individuellen Bedienungsmöglichkeiten, das integrierte WLAN sowie - wer es braucht - ihre Videoqualitäten. Verbesserungspotenzial gibt es dagegen in Sachen Benutzerführung, vor allem aber bei der Bildqualität, die aufgrund des kleinen Sensors bei schummerigen Lichtverhältnissen recht bald zu leiden beginnt.

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