Nach Bilanzbetrug

Olympus klagt 19 Manager auf Schadenersatz

Elektronik
10.01.2012 14:51
Nach dem Milliarden-Bilanzbetrug bei Olympus hat der Kamerahersteller jetzt Schadenersatzklage gegen den aktuellen Konzernchef und 18 weitere frühere und aktive Manager eingereicht. Mit 3,61 Milliarden Yen (36,9 Millionen Euro) besonders hoch ist die Forderung gegen den mutmaßlichen zentralen Drahtzieher, den langjährigen Firmenpatriarchen Tsuyoshi Kikukawa. Vom amtierenden Chef Shuichi Takayama verlangt Olympus in der Schadenersatzklage 500 Millionen Yen.

Das heutige Management solle zu einer außerordentlichen Aktionärsversammlung im März oder April zurücktreten, kündigte Olympus weiter an. Dabei solle aber die operative Führung des Unternehmens nicht gefährdet werden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Kyodo soll Takayama am Wochenende einen Rückzug bereits zum Monatsende angekündigt haben.

Bei Olympus wurden nach bisherigen Ermittlungen mit Hilfe aufgeblähter Übernahmedeals über Jahre hinweg Verluste von insgesamt 134,8 Milliarden Yen verschleiert. Die drei mutmaßlichen Architekten des Bilanzbetrugs - Kikukawa, der zuletzt Verwaltungsratschef war, sowie Vizepräsident Hisashi Mori und Buchprüfer Hideo Yamada - verloren bereits ihre Jobs.

Der Bilanzbetrug war erst im Herbst aufgeflogen, nachdem der entlassene Chef Michael Woodford an die Presse ging. Woodford war den Bilanzunregelmäßigkeiten auf der Spur und wurde von der damaligen Konzernführung um Kikukawa entlassen. Woodford klagt seit vergangener Woche ebenfalls gegen Olympus. Auch die japanischen Behörden ermitteln gegen den Konzern. Kurz vor Weihnachten hatte es eine groß angelegte Razzia von Polizei und Staatsanwaltschaft gegeben.

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