Mega-Finanzskandal

Olympus droht Börsen-Streichung – Polizei ermittelt

Elektronik
10.11.2011 10:32
Die Börse in Tokio hat den Kamerahersteller Olympus nach dem Auffliegen des Mega-Finanzskandals auf seine Kontrollliste für eine mögliche Streichung vom Kurszettel gesetzt. Die Bilanzfälschung beschäftigt inzwischen offenbar auch die Polizei. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete, hat die Polizei in Tokio mit ersten Ermittlungen gegen das Unternehmen begonnen.

Gegenstand der Untersuchung sei das Verheimlichen von Verlusten durch Wertpapier-Geschäfte, meldete die Zeitung "Yomiuri" am Donnerstag. Es gehe um mögliche Finanzrechts-Verstöße. Die Polizei habe interne Bilanzunterlagen angefordert. Auch sollen Manager und andere Personen befragt werden. Olympus-Aktien waren angesichts der Entwicklung zunächst vom Handel ausgesetzt.

Das Unternehmen hatte kurz zuvor erklärt, seine Bilanz für das zweite Geschäftsquartal nicht fristgerecht bis zum Montag vorlegen zu können. Neue Frist ist der 14. Dezember. Wenn das Unternehmen bis dahin seine Bilanz nicht veröffentlicht, wird Olympus vom Kurszettel der Börse gestrichen.

Milliardenverluste verheimlicht
Die Aktie verlor am neunten Handelstag in Folge massiv und schloss den Handel mit einem Minus von 17 Prozent bei 484 Yen (4,57 Euro), dem tiefsten Stand seit 1980. Damit haben sich seit Beginn der Affäre Mitte Oktober mehr als drei Viertel des Unternehmenswertes in Luft aufgelöst.

Nach wochenlangen Dementis hatte Olympus am Dienstag einen großen Bilanzbetrug zugegeben. Bei mindestens vier Übernahmen wurden noch aus den 90er-Jahren durchgeschleppte Investment-Verluste versteckt, wie der neue Chef Shuichi Takayama einräumte. Dabei könnte es um umgerechnet etwa 1,1 Milliarden Euro gehen.

Der Skandal schürt bei Investoren die Sorge um die Zukunft des Konzerns. Bei großen Olympus-Aktionären werden Forderungen nach einem Neuanfang laut.

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