3D-Bilder chancenlos

Ohne Kopfschmerz im Kino dank 2D-Brille

Elektronik
21.04.2011 08:34
Vier bis zehn Prozent aller Menschen weltweit können den künstlich erzeugten 3D-Effekt nicht sehen, von den übrigen klagen viele über Kopfschmerzen bis hin zu Übelkeit beim Betrachten der dreidimensionalen Bilder. Ein echtes Problem, zumal viele Filme bereits ausschließlich als 3D-Version in die Kinos kommen. Abhilfe verspricht nun US-Bastler Hank Green: Er entwickelte eine Brille, die aus 3D wieder 2D macht.

Die Idee zu seiner 2D-Brille kam Hank Green Ende 2010, als er sich die 3D-Fassung von Disneys "Tron Legacy" gemeinsam mit seiner Frau im Kino anschauen wollte, diese ihm jedoch gestand, von den dreidimensionalen Bildern Kopfschmerzen zu bekommen.

"Ich wollte nicht, dass meine Frau Schmerzen hat, aber ich wollte 'Tron' auch nicht alleine sehen. Also holte ich mein Werkzeug", schreibt der findige Geschäftemacher auf seiner Website. Anstatt die 3D-Brillen nach dem Kinobesuch zurückzugeben, nahm er sie mit nach Hause, wo er nach "viel Gestochere, Herumgedrehe und Geklebe" sein erstes 2D-Brillenpaar fertigte.

So wird aus 3D wieder 2D
Das Prinzip dahinter ist simpel: Beim sogenannten Polarisationsverfahren, wie es in 3D-Kinos zum Einsatz kommt, werden zwei Bilder mit unterschiedlich polarisiertem Licht auf das menschliche Auge bzw. die davor sitzende Brille projiziert - eines für das rechte und eines für das linke Auge. Erst im Gehirn entsteht aus den getrennt voneinander wahrgenommenen Bildern dann der Eindruck eines dreidimensionalen Gesamtbildes.

Bei der 2D-Brille von Bastler Hank Green sind die Brillengläser jedoch ausgetauscht, genauer gesagt: identisch. Anstatt das jeweils anders polarisierte Bild nicht durchzulassen, blockieren die Brillengläser nun beide dasselbe Bild. Das Resultat: Was ursprünglich nur für ein Auge gedacht war, ist nun auf beiden zu sehen – in 2D.

Gemeinsames Kinovergnügen ohne Kopfschmerzen
Hanks Frau zeigte sich von den neuen 2D-Brillen jedenfalls begeistert. Beim nächsten gemeinsamen Kinobesuch konnte sie den Film ohne Kopfschmerzen in 2D schauen, während sich Hank zeitgleich neben ihr die 3D-Version gönnte. Als zahlreiche Freunde bald darauf ebenfalls ein Exemplar der 2D-Brille verlangten, entschloss sich Hank, seine Idee der Welt zur Verfügung zu stellen und startete seine eigene 2D-Brillen-Manufaktur. Zudem, räumt er ein, sei es auf Dauer "unpraktisch" gewesen, die für seine Zwecke benötigten 3D-Brillen aus dem Kino zu entwenden.

Für 7,99 US-Dollar (umgerechnet rund 5,50 Euro), plus weitere zwei Dollar für den Versand, kann sich nun jeder über 2D-glasses.com eine 2D-Brille bestellen, um "3D kopfschmerzfrei" zu genießen, wie es auf der Website heißt. Bezahlt wird per Paypal. Günstiger geht es allerdings, wenn man sich nach dem nächsten Kinobesuch aus zwei 3D-Brillen selbst eine 2D-Brille bastelt. Wie das geht, wird auf tested.com in einem Video erklärt.

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