Letzte Rettung?

Nokia will mit N8 wieder Fahrt aufnehmen

Elektronik
13.10.2010 12:22
Nokia legt seit 2005 Jahr für Jahr ein neues Smartphone der Modellreihe N auf. Aber richtig glücklich ist der Marktführer nicht damit geworden - im lukrativen Geschäft mit den Internethandys geben die Konkurrenten Apple und Google den Ton an, und Microsoft will es mit Windows Phone 7 jetzt auch noch einmal wissen. Mit einem neuen Flaggschiff, dem Multimedia-Smartphone N8, wollen die Finnen nun von der Spitze aus die Wende im Abwärtstrend erzwingen.

Im Wettbewerb mit iPhone und Android wirkte das Nokia-System Symbian zuletzt ziemlich verstaubt. Das N8 ist jetzt das erste Smartphone mit einer neuen Version dieser mobilen Plattform. "Symbian 3 ist eine Verbesserung gegenüber früheren Versionen der Software", meint die Smartphone-Expertin Carolina Milanesi vom Marktforschungsinstitut Gartner. Aber "Nokia wird die Benutzerfreundlichkeit weiter verbessern müssen."

Ein erster Praxistest mit dem N8 zeige, dass es insbesondere beim Web-Browser noch Nachholbedarf gebe. Um eine neue Website zu öffnen, müsse man nicht nur die Adresse eingeben, sondern mit dem Finger zusätzlich drei Mal auf unterschiedliche Schaltflächen tippen. Der Touchscreen reagiere aber zuverlässig und einigermaßen flott.

"Trägt Trend zu sozialen Netzwerken Rechnung"
Fortschritte seien bei der sonstigen Software-Ausstattung zu erkennen, die dem Trend zu sozialen Netzwerken Rechnung trägt. Auf der Startseite zeigen waagrechte Balken die bevorzugten Kontakte oder die neuesten Facebook-Mitteilungen an. Ohne die Facebook-Anwendung starten zu müssen, kann man auf der Startseite durch die letzten Statusmeldungen der Kontakte blättern.

Zu den Highlights gehöre die kostenlose Navigationssoftware, die von der Nokia-Tochter Navteq bereitgestellt wird. Die funktioniere auch ohne Datenverbindung, was insbesondere bei Fahrten im Ausland die Telefonrechnung entlaste. Der N8-Nutzer kann drei "Home Screens" nach eigenen Wünschen gestalten und etwa mit Bookmarks oder Symbolen für bestimmte Programme belegen. Rund 13.000 gibt es davon laut Nokia derzeit im "Ovi Store".

Punktet mit Hardware
Der Hersteller will aber auch vor allem mit der Hardware punkten. Da übertrifft das N8 auch die soeben vorgestellten Smartphones von HTC oder LG mit Windows Phone 7. Die mit Carl-Zeiss-Optik bestückte N8-Kamera hat eine Auflösung von zwölf Megapixeln. Damit werden hochauflösende Videos im Breitbildformat von 1.280 mal 720 Pixel möglich, die mit einem HDMI-Kabel auf entsprechenden Fernsehgeräten abgespielt werden können.

"Es gibt noch Nutzer, die Hardware um ihrer selbst willen kaufen und weniger auf Bedienungsfreundlichkeit und Software achten", sagte Gartner-Expertin Milanesi. Allerdings hat das N8 auch seinen Preis - ohne Vertrag kostet es 479 Euro. Mehrere Mobilfunkanbieter wollen das neue Nokia-Gerät in diesem Monat in ihr Angebot aufnehmen.

"Kein iPhone-Konkurrent"
Gartner hat für Symbian einen aktuellen Marktanteil von 40,1 Prozent bei mobilen Kommunikationsgeräten ermittelt, erwartet aber für 2011 nur noch 34,2 Prozent und bis 2014 einen weiteren Rückgang auf 30,2 Prozent. Dahinter ist schon der heiße Atem der Verfolger zu spüren: Das Google-System Android hat zurzeit einen Anteil von 17,7 Prozent. Dicht dahinter liegen der Blackberry mit 17,5 Prozent und das iPhone mit 15,4 Prozent.

Für dieses sei das N8 kein Konkurrent, meint Milanesi. "Aber es hilft wahrscheinlich Nokia, diejenigen Kunden zu halten, die sonst einen Wechsel zu Android erwogen hätten."

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