Mit Offline-Navi

Nokia Lumia 520: Bunter Einstieg in die Smartphonewelt

Elektronik
06.07.2013 09:00
Mit seinen Lumia-Geräten mit Microsofts Handy-Betriebssystem Windows Phone 8 deckt Nokia mittlerweile alle Preissegmente ab. Das günstigste Smartphone der Finnen, das Lumia 520, richtet sich klar an Smartphone-Einsteiger. Für rund 155 Euro bringt es alles mit, was ein Smartphone braucht, glänzt aber nicht mit technischen Superlativen. Ob es trotzdem einen passablen mobilen Begleiter abgibt, klärt unser Test.

Dass es in diesem Preissegment keine Quad-Core-Prozessoren oder Full-HD-Displays gibt, versteht sich von selbst. Nokia spendiert seinem Lumia-Nesthäkchen aber immerhin einen ein Gigahertz schnellen Dual-Core-Prozessor aus dem Hause Qualcomm. Die RAM-Ausstattung beläuft sich auf 512 MB, die Flash-Speicherausstattung auf acht Gigabyte. Wer mehr Speicher braucht, kann microSD-Karten mit bis zu 64 Gigabyte Kapazität verwenden.

Zweckmäßiges Display und veraltetes Bluetooth
Mit dem Display des Lumia 520 bekleckert sich Nokia nicht unbedingt mit Ruhm. Das IPS-Display mit vier Zoll Diagonale liefert gerade einmal eine Auflösung von 800 mal 480 Pixeln. Die geringe Helligkeit und die im Vergleich zu High-End-Geräten recht blassen Farben machen den Bildschirminhalt des Lumia 520 nicht gerade zum Augenschmaus, für die meisten Alltagssituationen reicht es aber. Nett: Der Touchscreen kann nicht nur mit dem bloßen Finger, sondern auch mit Handschuhen bedient werden.

Auch bei der Funkausstattung ist das kleine Lumia nicht auf dem allerneuesten Stand. Während das WLAN-Modul den aktuellen N-Standard versteht, ist Bluetooth noch in der veralteten Version 3.0 an Bord. Das zieht bei Benutzung von Bluetoothgeräten einen etwas höheren Stromverbrauch nach sich. Ins Internet geht das Gerät über HSPA+. Ein A-GPS-Modul ist vorhanden, Schmankerl wie NFC fehlen aber. Für Peripherie stehen ein Klinkenstecker und ein microUSB-Anschluss zur Verfügung.

Kamera und Display unterliegen Konkurrenz aus China
Der Preisklasse entsprechend ist auch die Kamera keine Offenbarung. Während die Bildqualität bei guten Lichtverhältnissen – etwa im Freien – für Schnappschüsse durchaus in Ordnung geht, setzt bei künstlichem oder schlechtem Licht schnell Bildrauschen ein. Videos nimmt die Kamera in 720p-Qualität auf, wobei auch hier bei guten Lichtverhältnissen deutlich bessere Ergebnisse gelingen.

Im Direktvergleich mit Huaweis Windows-8-Einsteigerhandy Ascend W1 (Test in der Infobox) zieht Nokias Preisbrecher zwar sowohl beim Display als auch bei der Kamera den Kürzeren, dafür kostet es aber noch mal deutlich weniger als das ebenfalls schon recht günstige Gerät aus China. Die restliche Hardware spielt ungefähr in der gleichen Liga, beim Prozessor fällt Nokia leicht zurück.

Flüssige Bedienung, mittelprächtige Laufzeit
In der Praxis fällt das aber nicht weiter auf. Wie schon auf anderen günstigen Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem beobachtet, bietet das Lumia 520 trotz bodenständiger Hardware ein flüssiges und schnelles Bedienerlebnis. Das Gerät reagierte in unserem Test zügig auf Eingaben und Apps wurden stets rasch geöffnet. Android-Handys der gleichen Preisklasse sind hier deutlich schlechter, iPhones gibt's ohnehin erst für den Gegenwert von vier Lumia 520.

Was die Laufzeit angeht, spielt das Lumia 520 nicht in der Oberliga. Der Akku bietet eine relativ spärliche Kapazität von 1.430 Milliamperestunden. Weil die Hardware im Lumia 520 aber auch drastisch sparsamer ist als jene in Top-Androiden, kommt man mit dem Nokia-Handy bei durchschnittlicher Nutzung ohne weiteres über den Tag. Wer es nicht über Nacht Strom tanken lässt, wird allerdings ziemlich sicher im Laufe des zweiten Tages mit einem leeren Akku konfrontiert sein.

Bunter Plastikbomber mit tollen App-Extras
Beim Gehäuse mit abnehmbarem und in fünf verschiedenen Farben verfügbarem Akkudeckel offenbart sich erneut, dass es sich hier um kein High-End-Gerät handelt. Zum Einsatz kommt schlichtes Plastik mit leicht angerauter Oberfläche, wodurch das Gerät zwar gut in der Hand liegt, aber eben auch nicht besonders edel wirkt. Verarbeitungsmängel konnten wir keine feststellen. Die bunten Farben in Kombination mit den ebenfalls bunten Windows-Kacheln lassen das 124-Gramm-Gerät wie aus einem Guss wirken.

Ein Novum in dieser Preiskategorie ist das vielfältige Softwarepaket, das Nokia dem Lumia 520 beilegt. Das Gerät kommt mit der Offline-Navigationslösung HERE Drive, Nokias Kartendienst HERE Maps und der Streamingdienst Nokia Music sind ebenfalls an Bord. Während sich für viele Nokia-Dienste Alternativen anderer Hersteller finden lassen, ist das Offline-Navi ein echter Pluspunkt für das Gerät. Normalerweise muss man derlei Software für teures Geld nachkaufen, bei Nokia ist sie vorinstalliert.

Fazit: Nokias Einsteiger-Lumia ist mit seinem günstigen Preis und der nützlichen Extra-Software gerade für Smartphone-Neulinge, die zuvor ein normales Handy genutzt haben, durchaus eine Überlegung wert. Klar spielen Display und Kamera nicht in der Oberliga und auch die restlichen Komponenten stammen eher vom unteren Ende der Leistungsskala. Insgesamt erfüllt das Gerät jedoch seinen Zweck, und das zu einem fast schon unschlagbar günstigen Preis.

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