Retro-Apparat

Nikon Df: Moderne Spiegelreflex im alten Gewand

Elektronik
26.12.2013 10:00
Einfach nur schön oder auch praktisch? An Nikons neuester digitaler Profi-Spiegelreflexkamera mit Vollformat-Sensor, der Df, scheiden sich die Geister. Denn trotz ihres stolzen Preises verzichtet die Kamera im Retro-Look auf so manchen Luxus billigerer Mitbewerber. Warum die Df dennoch vergleichsweise günstig ist und für wen sich die Anschaffung lohnt, erfahren Sie hier.

"Nikon Df vs D4" "Nikon Df vs D800" oder "Nikon Df vs D4 vs D800" – im Internet wird aktuell heftig darüber diskutiert, welche der drei digitalen Profi-Vollformatkameras die beste ist. Zumindest preislich positioniert sich die neue Nikon Df zwischen ihren Mitbewerben: Sie ist derzeit - allerdings mit Objektiv (50mm, 1.8) - für knapp 3.000 Euro zu haben und damit gut 2.250 Euro günstiger als die größere D4 und 950 teurer als die D800.

Viele kleine Schwächen
Rein technisch betrachtet hat Letztere gegenüber der neueren Df allerdings in vielen Belangen die Nase vorn: Sie bietet unter anderem das größere Fokusmessfeld, die schnellere Verschlusszeit und mit 36 Megapixeln die höhere Auflösung, um mehr Details aus den Bildern herauszukitzeln. Hinzu kommen bei der günstigeren D800 gewisse Annehmlichkeiten, die zwar nicht zwingend nötig, aber mitunter durchaus praktisch sind, darunter ein integrierter Blitz zum Aufhellen oder drahtlosen Ansteuern eines Systemblitzes, ein zweiter Speicherkartenslot, ein Fokushilfslicht oder die Möglichkeit, mit der Kamera auch zu filmen.

Eine große Stärke
Die Df hat all dies nicht, dafür jedoch eine entscheidende Stärke: In ihr steckt derselbe 16-Megapixel-Bildsensor, wie ihn Nikon auch in der deutlich teureren D4 verbaut. Mit einer Lichtempfindlichkeit von bis zu ISO 12.800 (erweiterbar auf 204.800) hat die Df bei wenig Umgebungslicht in den höheren ISO-Bereichen einen klaren Vorteil gegenüber der günstigeren D800: Es rauscht spätestens ab ISO 12.800 sichtbar weniger.

Bedingt durch den Sensor hat die Df gegenüber der D800 zudem einige weitere Vorteile: Sie ist mit bis zu 5,5 Bildern pro Sekunde schneller, häuft aufgrund der geringeren Megapixel-Anzahl weniger Daten an und verzeiht dadurch auch kleinere Ungenauigkeiten. Last, but not least bringt sie samt Akku und Speicherkarte nur rund 765 Gramm auf die Waage, ist damit also spürbar leichter und nicht zuletzt auch kompakter als sowohl die D800 als auch die D4, was sie insbesondere für die Reportage-Fotografie prädestiniert.

Hochwertige Verarbeitung
Und dann wären da schließlich noch das Design und die Verarbeitung. Mit ihren mechanischen Einstellrädern für unter anderem ISO-Wert, Belichtungskorrektur und –zeit fühlt sich die an Ober-, Unter- und Rückseite durch eine Magnesiumlegierung vor Staub und Feuchtigkeit geschützte Df nicht nur ungemein hochwertig an, sondern erlaubt auch einen komfortablen und schnellen Zugriff auf die wichtigsten Parameter.

Wer die Gehäuse anderer digitaler Nikon-Spiegelreflexkameras gewohnt ist, könnte sich allerdings an zwei, drei Kleinigkeiten stören. Etwa daran, dass die Df für durchschnittliche Hände ebenso wie das Display an der Oberseite fast schon zu kompakt dimensioniert ist. Oder daran, dass das vordere Einstellrad nicht horizontal, sondern vertikal bedient wird, und dass sich das Moduswählrad erst durch vorheriges Anheben verstellen lässt.

Am Ende dreht sich aber doch wieder alles um die entscheidende Frage: Kann man mit der Df gute Fotos machen? Antwort: Selbstverständlich. Allerdings gelingt dies auch schon mit deutlich weniger kostspieligen Kameras. Wer sich für die Df entscheidet, tut dies aber wohl ohnehin weniger aus Gründen der Vernunft, sondern weil er in ihr etwas Größeres als die Summe ihrer Einzelteile sieht. Und ein Prestige-Produkt.

Fazit: Mit der Df ist Nikon eine großartige Kamera geglückt, die in puncto Design und Verarbeitung derzeit sicher ihresgleichen sucht. Aber ist sie ihr Geld auch wert? Definitiv. Allerdings nicht für jeden, denn so manche nützliche Funktion fehlt ihr. Vor dem Kauf sollte man daher genau abwägen, welche Anforderungen man an seine Wunschkamera stellt. Ihre Stärken spielt die Df aufgrund ihres Sensors und Gewichts vor allem in Umgebungen mit wenig Licht und auf Reisen aus – und das in einer Qualität, die bislang der geradezu unerschwinglichen D4 vorbehalten war.

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