Kein Investor da

Niedermeyer macht endgültig dicht: 300 Jobs fallen weg

Wirtschaft
29.05.2013 17:31
Die Elektrohandelskette Niedermeyer sperrt endgültig zu, ein rettender Investor konnte nicht gefunden werden. "Sobald die gerichtliche Genehmigung der Betriebsschließung vorliegt, sollen in den kommenden Wochen die bislang weitergeführten 45 Niedermeyer-Filialen in ganz Österreich geschlossen werden", teilte das Unternehmen am Mittwochnachmittag mit. Damit gehen weitere 300 Jobs bei Niedermeyer verloren.

Nach intensiven mehrwöchigen Verhandlungen seien am Dienstag die letzten Gespräche mit potenziellen Interessenten aus der Branche und der Finanzwelt erfolglos beendet worden. "Damit bleibt uns als letzter Ausweg nur die geordnete Liquidation des Unternehmens", informierten Insolvenzverwalter Georg Freimüller und Niedermeyer-Geschäftsführer und -Mehrheitseigentümer Werner Weber am Mittwoch die Gläubiger.

Enttäuschung "sehr groß"
"Die Sympathien der Konsumenten, der Einsatz der Mitarbeiter und die Verkaufsumsätze im April und Mai haben uns optimistisch gestimmt", hieß es in einer Niedermeyer-Aussendung. Die Enttäuschung über die fehlgeschlagene Investorensuche sei daher "sehr groß", betonte Rothmüller. Nun werde es "zu einer sukzessiven Schließung der Filialen kommen", wobei es dabei auch um die Weitergabe der Filialen an Interessenten gehen werde.

Für die betroffenen Arbeitnehmer versprach die Gewerkschaft unterdessen Unterstützung. Eine Arbeitsstiftung komme zwar nicht, dennoch werde man alle Beschäftigten im Insolvenzverfahren vertreten und schauen, "dass sie zu ihren Ansprüchen kommen", betonte Karl Proyer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der GPA-djp.

Am Freitag beginnt der Abverkauf
Das österreichische Traditionsunternehmen wird wahrscheinlich "relativ rasch" zusperren, so Rothmüller. Der Abverkauf in den Filialen werde ab Freitag beginnen.

Niedermeyer hatte am 2. April ein Insolvenzverfahren am Handelsgericht Wien beantragt. Zunächst haben von den damals 580 Beschäftigten 280 ihren Job verloren, 53 der 98 Filialen wurden geschlossen. Die Schulden wurden bei der Insolvenzeröffnung mit knapp 29 Millionen Euro beziffert. Damit war Niedermeyer die größte Insolvenz in Wien.

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