Fitch senkte das Rating gleich um zwei Stufen von "BBB+" auf "BBB-" und sprach überdies von einem "negativen Ausblick". Das bedeutet, dass eine weitere Herabstufung droht. Noch hat Nokia verglichen mit Schulnoten eine knapp befriedigende Kreditwürdigkeit; dann würde der Konzern auf ein "ausreichend" abrutschen. Nur wenige namhafte Großkonzerne stehen derart schlecht da.
"Die Herabstufung und der negative Ausblick spiegeln unsere ernsthaften Sorgen wider über den anhaltenden Verlust von Marktanteilen in Nokias Symbian-Handygeschäft", sagte Fitch-Experte Stuard Reid. Symbian war zuletzt zunehmend in Ungnade gefallen, weil es Schwächen gegenüber Apples iPhone oder Googles Android hat. Künftig setzt Nokia deshalb auf Microsoft Windows Phone 7 für die höherwertigen Handys.
"Der Niedergang hat sich aber noch beschleunigt, seitdem Nokia ein alternatives Betriebssystem gewählt hat", warnte Reid. Es scheine so, dass die Kunden die alten Handys nicht mehr haben wollten und stattdessen zu Android- oder Apple-Smartphones griffen. Fitch geht davon aus, dass Nokia nicht vor 2012 neue Smartphones auf Windows-Basis herausbringt.
Übernahmegerüchte durch Microsoft dementiert
Erst vor wenigen Tagen hatte Nokia eine Gewinnwarnung aussprechen müssen; die Aktie war daraufhin um mehr als 15 Prozent eingebrochen. Es kursieren auch immer wieder Gerüchte, dass Microsoft seinen Partner ganz übernehmen könnte, um sein eigenes Handygeschäft auszubauen. Nokia-Chef Stephen Elop, der von 2008 bis 2010 bei Microsoft arbeitete, sah sich sogar genötigt, die Gerüchte persönlich zu dementieren.
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