Dank "Lupenbrille"

Neue Solarzelle liefert doppelte Ausbeute

Wissenschaft
07.09.2016 14:22

Ein Start-up der ETH Lausanne hat einen Solarzellen-Prototyp entwickelt, der eine Ausbeute von 36,4 Prozent liefert. Handelsübliche Solarzellen schaffen derzeit nur etwa 18 bis 20 Prozent. Der Trick beruht quasi auf einer "Lupenbrille", die das Licht auf Hochleistungs-Solarzellen fokussiert.

Die Hochleistungs-Zellen erreichen im Prinzip sogar Umwandlungsraten von bis zu 42 Prozent, haben aber eine sehr kleine Oberfläche von nur wenigen Quadratmillimetern, wie die ETH Lausanne mitteilte. Weil sie sehr teuer herzustellen sind, werden sie nur in hoch spezialisierten Sektoren verwendet, wie beispielsweise der Raumfahrt.

Das Start-up Insolight entwickelte ein flaches optisches System aus Kunststoff, welches das Sonnenlicht einfängt und auf die kleine Oberfläche der Superzellen fokussiert. Die transparente Platte besteht quasi aus nebeneinander aufgereihten Lupen. "Das ist wie eine Dusche: Alles Wasser geht durch einen kleinen Abfluss; der Abfluss muss nicht den ganzen Boden der Dusche bedecken", erklärte Firmenchef Laurent Coulot.

Sensor bestimmt Position der Sonne
Um das Sonnenlicht effizient einzufangen, bestimmt ein Sensor die Position der Sonne, und ein metallischer Rahmen bewegt die transparente Platte mit den Mini-Lupen entsprechend jeden Tag mehrere Millimeter. Ähnliche Systeme werden auch in anderen Laboren weltweit entwickelt, der nun vorgestellte Prototyp sei aber nahezu marktreif, hieß es in der Mitteilung.

Alle Komponenten seien von Beginn weg für die Massenproduktion entworfen. Das System dürfte etwas teurer in der Anschaffung sein als handelsübliche Solarpanels, dies aber durch die höhere Stromproduktion wettmachen, sind die Jungunternehmer überzeugt.

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