Event am Dienstag

Mini-iPad dürfte für Apple zum Balanceakt werden

Elektronik
22.10.2012 15:26
Bereits seit über einem Jahr wird über ein kleineres iPad von Apple spekuliert. Am Dienstagabend dürfte es im kalifornischen San Jose der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Wettbewerb im jungen Tablet-Geschäft könnte damit noch einmal deutlich spannender werden.

Wenn Apple am Dienstagabend wie erwartet ein kleineres iPad-Modell vorstellt, werden die Karten auf dem boomenden Tablet-Markt neu gemischt. Wie stark - das hängt davon ab, wie tief der Konzern mit dem Preis heruntergeht.

Ein iPad mini in Nähe der heutigen unteren Preisgrenze bei 199 Euro oder Dollar würde vor allem kleineren Rivalen gnadenlos die Luft wegsaugen. Jeder Zehner mehr hingegen würde die Profite von Apple weiter maximieren, ließe den günstigen Wettbewerbern zugleich aber auch mehr Raum.

Apple-Chef Tim Cook steht also vor einem Dilemma: Ein iPad mini muss so günstig sein, dass es den Rivalen Käufer abjagen kann - aber zugleich nicht so billig, dass die Apple-Fans dafür massenweise auf den Kauf eines größeren iPad-Modells verzichten. Denn einige Analysten schätzen, dass rund 15 Prozent der potenziellen iPad-Käufer eher zur Mini-Version greifen könnten.

Apple unter Druck
Mit seinem großen iPad hält Apple zweieinhalb Jahre nach dessen Start das Tablet-Geschäft noch immer fest im Griff, der Marktanteil wird auf 60 bis 70 Prozent geschätzt. Das Geschäft mit kleineren und günstigeren Tablets überließ Apple hingegen bislang komplett der Konkurrenz.

Das blieb nicht ohne Folgen: Einige Hersteller haben sich inzwischen in dieser Nische häuslich eingerichtet. So beansprucht der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon mit seinem Kindle Fire nach einem Jahr bereits gut ein Fünftel des amerikanischen Tablet-Marktes für sich - und greift jetzt mit dem verbesserten Modell Fire HD auch in Europa an.

Google setzt auf das Nexus 7, das angeblich kommende Woche aufgefrischt werden soll (siehe Infobox). Zumindest beim Preis des iPad mini wird Apple ganz sicher nicht mit den 199 Euro bzw. Dollar mithalten, die diese Geräte kosten. Denn Amazon-Chef Jeff Bezos räumt offen ein, dass dieser Preis in Nähe der Produktionskosten liegt und Amazon hoffe, das Geld später mit dem Verkauf von Büchern, Filmen oder Musik herauszuholen. Und das ist nicht die Art, wie Apple Geschäfte macht.

Einstiegspreis angeblich bei 249 Euro
Vor einigen Wochen veröffentlichte der deutsche Blogger Florian Schimanke einen angeblichen Screenshot aus dem Warenwirtschaftssystem von Media Markt, demzufolge der Preis für das iPad mini bei 249 Euro anfangen soll. Zugleich berichtete das gewöhnlich ziemlich gut informierte US-Blog "9to5Mac", dass die US-Preise erst bei 329 Dollar anfangen sollen. Das könnte Sinn ergeben: Schließlich verkauft Apple schon seinen Mediaplayer iPod touch in der neuen Version ab 299 Dollar bzw. 319 Euro.

Weitere Produktneuheiten erwartet
Zu dem Gerät selbst sickerten diesmal deutlich weniger Informationen durch als zum Beispiel bei den jüngsten iPhone-Vorstellungen. Zu lesen war unter anderem, dass das iPad mini einen Bildschirm mit 7,85 Zoll (19,94 cm) Diagonale bekommen soll - etwas mehr als bei der kleinen Konkurrenz. Zudem soll es sehr dünn werden. Glaubwürdige Bilder gab es aber kaum.

Außerdem wird spekuliert, dass Apple bei dem Event in San Jose noch weitere Produkte erneuern könnte. Die Gerüchte gehen von einem neuen MacBook Pro mit 13-Zoll-Bildschirm und hoher Auflösung bis hin zu aufgefrischten iMac-Desktops.

Mini-Tablets laut Jobs "Totgeburten"
Ein kleineres iPad ist ein Phantom, das schon seit mehr als einem Jahr durch die Apple-Gerüchteküche geistert. Im Oktober 2010 hatte Apple-Gründer Steve Jobs die ganze Geräteklasse der 7-Zoll-Tablets noch als "Totgeburten" bezeichnet. Sie seien zu groß, um sie wie ein Smartphone immer dabeizuhaben - aber zu klein, um dem Nutzer ein ordentliches Tablet-Erlebnis zu bieten. Die Hersteller müssten den Nutzern am besten gleich Schleifpapier mitliefern, damit diese ihre Finger anpassen könnten, spottete Jobs.

Zugleich gab es schon da auch in der Apple-Chefetage Befürworter des Formats wie den einflussreichen Chef der iTunes-Plattform, Eddy Cue. Laut einer internen E-Mail, die im Patentprozess gegen Samsung auftauchte, soll Cue Ende 2010 auch bei Jobs für die Entwicklung eines kleineren Tablets geworben haben - und der "iGod" habe sich für die Idee empfänglich gezeigt.

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