US-Luftabwehr

Mikrowellenkanone röstet ganze Drohnenschwärme

Elektronik
15.11.2016 10:09

Die US-Armee rüstet sich mit einer Mikrowellenkanone für neue Bedrohungen wie Sprengstoffdrohnen in Syrien und im Irak. Als Luftabwehrstellung soll die Kanone bei Bedarf ganze Schwärme von Drohnen mit einem einzelnen Schuss vom Himmel holen, prinzipiell lässt sie sich aber auch gegen alle andere elektronischen Bedrohungen einsetzen.

Die von der Kanone über eine Schüssel ausgestrahlten Mikrowellen rösten einem "Engadget"-Bericht zufolge alles, was Schaltkreise hat. Das können Drohnen sein, prinzipiell könnte die Kanone aber auch die Elektronik sich nähernder Fahrzeuge oder feindliche Computer zerstören. Die Funktionsweise sei mit einem elektromagnetischen Puls (EMP) vergleichbar, mit dem man ebenfalls elektronische Geräte zerstören kann.

Gebaut wird die Mikrowellenkanone vom Rüstungskonzern Raytheon. Die Firma arbeitet für die US-Regierung bereits seit 2013 an der Mikrowellenkanone - bis vor kurzem noch unter strengster Geheimhaltung. Viele Details - etwa die Reichweite der Mikrowellenkanone - sind immer noch unter Verschluss. Bekannt ist bislang nur, dass der Strombedarf der Anlage durch einen großen Dieselgenerator gedeckt wird, der sich im Anhänger verbirgt, auf dem die Kanone montiert ist.

Auch China erprobt Mikrowellenkanonen
Die US-Streitkräfte sind nicht die einzigen, die mit Mikrowellenkanonen experimentieren. Auch in China arbeitet man an dieser Technologie - allerdings mit einem anderen Ziel. Eine bereits vor zwei Jahren enthüllte Mikrowellen-Kanone des chinesischen Rüstungskonzerns Poly Group ist für den Einsatz gegen Demonstranten und zur Montage auf Patrouillenbooten gedacht.

Von der Mikrowellenkanone aus China ist bekannt, dass ihr Beschuss nicht tödlich ist, aber außergewöhnlich starke Schmerzen verursacht. Wirklich ausgereift war sie zuletzt allerdings noch nicht: Das System soll 16 Stunden brauchen, um hochzufahren. Außerdem funktioniert es bei Regen nur eingeschränkt. Ob solche Limitierungen - enormer Stromverbrauch und Witterungsabhängigkeit - auch die US-Mikrowellenkanone zur Drohnenabwehr plagen, ist bisher nicht bekannt.

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