Schwere Vorwürfe

Microsoft: Windows Phone wird von Google sabotiert

Elektronik
03.01.2013 11:03
Im Bereich der Desktop-Betriebssysteme ist Microsoft unangefochtener Branchenprimus. Bei mobilen Systemen ist dies Google mit seiner Android-Plattform. Microsoft spielt mit seinem Windows Phone derzeit noch eine untergeordnete Rolle. Jetzt beschuldigt Microsofts stellvertretender Chefjurist Dave Heiner Google ganz offen, seine Marktposition auszunutzen, um Windows Phone zu sabotieren.

Als Beispiel nennt Heiner die YouTube-App für Microsofts Windows Phone, berichtet das britische IT-Portal "The Register". Microsoft habe wiederholt den Kontakt zu YouTube gesucht, um die zugehörige Windows-Phone-App zu verbessern. Im Vergleich zu den Apps für Android und iOS mangle es der Microsoft-App an einigen Funktionen, unter anderem der Möglichkeit zur Videobewertung und der Suche nach Kategorien.

Microsoft verhandelt seit zwei Jahren mit YouTube
Seit zwei Jahren verhandle Microsoft nun bereits mit YouTube, endlich auch Windows-Phone-Nutzern den vollen Funktionsumfang zugänglich zu machen. "Erst letztes Monat hat uns YouTube mitgeteilt, dass Entscheidungsträger bei Google ihnen gesagt haben, sie sollen das erstklassige YouTube-Erlebnis auf Windows Phones nicht möglich machen", ärgert sich Heiner. Das sei umso bitterer, da es sich bei der YouTube-App um eine der beliebtesten Smartphone-Apps überhaupt handle - quer über alle Plattformen.

Google hat Microsoft zudem mit der Ankündigung verärgert, per Ende Jänner 2013 das Google-Sync-Service einzustellen. Dabei wird die Unterstützung von Synchronisierungen über Microsofts proprietäres Exchange-ActiveSync-Protokoll deaktiviert.

Google-Services auf Windows-Geräten beeinträchtigt
Diese Aktion beeinträchtige die Synchronisierung von Google-Diensten wie Gmail unter Windows Phone, hieß es vonseiten Microsofts. Google argumentierte, dass man auf Basis offener Standards wie IMAP oder CalDAV weiterhin die Synchronisierung auf Windows Phone erlaube. Microsoft reicht das nicht: Diese Protokolle seien veraltet und man degradiere mit der Aktion das Benutzererlebnis, heißt es aus Redmond.

Microsoft sei "sehr überrascht" über Googles Vorgehen, schließlich ermitteln in Europa immer noch die Wettbewerbshüter gegen den Suchmaschinengiganten, während die US-Kartellwächter Google nach einigen Zugeständnissen kürzlich mit einem blauen Auge davonkommen ließen (siehe Infobox). "Hoffentlich wacht Google im neuen Jahr auf und ändert seine Gangart, um nicht mehr gegen die Kartellgesetze zu verstoßen", so Heiner. Wenn nicht, würden die Kartellwächter hoffentlich gegen Google vorgehen.

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