"PC und Tablet"

Microsoft greift iPad mit eigenem Tablet Surface an

Elektronik
19.06.2012 04:33
Microsoft will die Vormachtstellung von Apples iPad brechen und steigt dazu selbst ins boomende Geschäft mit Tablet-Computern ein. Unternehmenschef Steve Ballmer stellte die eigenen schlanken und leichten Rechner mit dem Namen Surface am Montag in Los Angeles vor. "Der Surface ist ein PC. Der Surface ist ein Tablet. Und der Surface ist etwas ganz Neues."

"Wir glauben, dass die Interaktion von Mensch und Maschine besser wird, wenn man Hardware und Software gemeinsam berücksichtigt", sagte Ballmer zu Beginn der Präsentation. Die Microsoft-Tablets sind etwa so groß wie ein iPad, besitzen aber einen breiteren 16:9-Bildschirm von 10,6 Zoll mit (Full-)HD-Auflösung, einen USB-Anschluss, Mini-HDMI sowie einen Einschub für MicroSD-Speicherkarten. Ebenfalls integriert sind zwei HD-Kameras - eine zum Fotografieren und Filmen auf der Rückseite sowie eine für Videotelefonie auf der Vorderseite.

Auffälligste Besonderheiten sind der eingebaute Ständer und der abnehmbare Bildschirmschutz, der über eine vollwertige Tastatur samt Touchpad verfügt. Die fünf Millimeter dicke Variante Type Cover hat klassische Klick-Tasten, das Modell Touch Cover ist aufgrund einer berührungsempfindlichen Oberfläche mit drei Millimetern etwas dünner.

Tablet kommt in zwei Versionen
Es gibt zwei Surface-Typen (Bilder siehe Infobox): Das leistungsstärkere, 903 Gramm schwere und mit 13,5 Millimetern etwas dickere Gerät läuft mit dem für PC-Prozessoren entwickelten Betriebssystem Windows 8 Pro, das sich an Geschäftskunden richtet, und kommt wahlweise mit 64 oder 128 Gigabyte Speicher daher; der dünnere und leichtere Bruder mit dem für die mobilen ARM-Prozessoren optimierten Ableger Windows RT bietet 32 bzw. 64 Gigabyte. Mit einem Gewicht von 676 Gramm und einer Dicke von 9,3 Millimetern liegt die RT-Variante auf Augenhöhe mit der dritten iPad-Generation.

Microsoft muss bei null anfangen
Apples iPad ist nach wie vor das Maß der Dinge auf dem stark wachsenden Tablet-Markt. Der Marktforscher IDC geht davon aus, dass heuer 107,4 Millionen Tablet-Computer verkauft werden und davon 62,5 Prozent aus dem Hause Apple stammen werden. Der Großteil der restlichen Geräte läuft mit dem Betriebssystem Android von Google. Microsoft muss demnach praktisch bei null anfangen.

Dabei hatte der Windows- und Office-Konzern schon vor mehr als einem Jahrzehnt die Idee zum Tablet-Computer vorangetrieben. Der Erfolg blieb aber aus, auch wegen technischer Macken. Erst Apple gelang es mit dem ersten iPad vor zwei Jahren, den totgeglaubten Markt zu beleben. Nun versucht Microsoft, auf den fahrenden Zug aufzuspringen.

Ballmer verweist auf Tradition als Hardwarehersteller
Konzernchef Ballmer verwies darauf, dass Microsoft eine Tradition als Hardwarehersteller habe. Der Softwareriese verkauft schon seit geraumer Zeit PC-Zubehör wie Mäuse, Tastaturen oder Webcams und ist erfolgreich mit seiner Spielkonsole Xbox 360. Allerdings macht Microsoft mit den Surface-Tablets nun ausgerechnet seinen wichtigsten Kunden - den PC-Herstellern - direkte Konkurrenz. Konzerne wie Asus planen längst eigene Windows-Tablets.

Preise und Verfügbarkeit
Ein Erscheinungsdatum für seine Tablet-Computer nannte Microsoft noch nicht. Der Konzern verriet nur, dass die kleinere Surface-Variante zusammen mit der finalen Version von Windows 8 erscheinen soll. Das dürfte im Herbst der Fall sein. Der leistungsstärkere Surface-Typ mit Intels Core-i5-Prozessor und USB 3.0 folgt drei Monate später.

Auch den Preis ließ Microsoft vorerst noch offen. In einer Pressemitteilung des Konzerns heißt es dazu jedoch, dass die Surface-Modelle "konkurrenzfähig" zu vergleichbaren ARM-Tablets bzw. Ultrabooks sein werden. Ein echtes Schnäppchen ist demnach nicht zu erwarten - offenbar möchte es sich Microsoft mit seinen Hardware-Partnern, die ihrerseits bereits Windows-8-Tablets angekündigt haben, nicht verscherzen. Microsofts Intention dürfte vielmehr sein, mit den Surface-Tablets die Messlatte für Windows-Tablets festzulegen, an der sich Firmen wie Acer, Asus oder HP bei der Produktion ihrer Geräte orientieren sollen.

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