Auto-Pläne online

Mercedes will mit QR-Codes auf Autos Unfallopfer retten

Web
28.05.2013 10:31
Der deutsche Autohersteller Mercedes Benz hat angekündigt, seine Autos künftig mit QR-Codes zu versehen, die im Notfall Leben retten sollen. Im Fall eines Unfalls sollen Rettungskräfte die schwarz-weißen Symbole auf dem Wrack mit ihrem Smartphone abfotografieren und online Zugang zu den Bauplänen des Wagens erhalten. Muss ein Verletzter aus dem Unfallauto geschnitten werden, erleichtern die Informationen aus dem Web den Einsatzkräften ihre Arbeit erheblich.

Mercedes will die schwarz-weißen Codes an zwei verschiedenen Stellen am Auto anbringen. Ein QR-Code werde sich demnach an der Innenseite des Tankdeckels, ein anderer an der Mittelsäule auf der anderen Seite des Wagens befinden. Es sei unwahrscheinlich, dass ein Auto bei einem Unfall an beiden Stellen so schwer beschädigt werde, dass die Codes nicht mehr auffindbar wären, begründet Mercedes die Platzierung.

Man hätte die Idee patentieren lassen können, sich aber bewusst dagegen entschieden, heißt es in einer Aussendung zu den Lebensrettern in QR-Code-Form. Es spricht also nichts dagegen, dass auch andere Autohersteller die Idee aufgreifen und Rettungskräften die Arbeit in Zukunft mit QR-Codes erleichtern.

Rascher Zugang zu Bauplänen extrem wichtig für Helfer
Der schnelle Zugang zu den Bauplänen eines Unfallwagens ist für Rettung und Feuerwehr extrem wichtig. Bisher konnten Helfer ein schwer beschädigtes Auto oft erst anhand des Nummernschilds identifizieren und dann die Baupläne anfordern. Die QR-Codes ersparen den Einsatzkräften diesen Umweg und liefern lebenswichtige Informationen direkt aufs Handy.

Die online verfügbaren Pläne enthalten Infos über die Platzierung von Airbags, Batterie, Tank, Elektrik, Hochdruckzylindern und anderen Komponenten. Bei Hybridfahrzeugen sollen sie auch Auskunft darüber geben, wo sich Akku und Hochspannungskabel befinden. "Diese Informationen können Leben retten, weil in einem Notfall jeder Handgriff zählt und jede Sekunde kostbar ist", so der Autohersteller.

ADAC empfiehlt Auto-Plan in der Sonnenblende
Die Idee, Einsatzkräften die Arbeit durch das Bereitstellen der Auto-Baupläne zu erleichtern, ist nicht neu. Wie die britische TV-Anstalt BBC berichtet, hat der deutsche Autofahrerclub ADAC die Idee schon vor einiger Zeit aufgegriffen und Autofahrer dazu ermutigt, die Pläne des eigenen Autos auf einem Zettel in der Sonnenblende aufzubewahren. Finden Rettungskräfte nach einem Unfall den Zettel, erleichtert er es ihnen, den Verletzten aus dem Wrack zu schneiden.

QR-Codes erfüllen den gleichen Zweck, nur, dass sie direkt zum digitalisierten Plan im Web führen. Die kleinen schwarz-weißen Strichcodes können mit allen gängigen Smartphones abfotografiert werden. Eine Software errechnet aus dem Muster des Codes dann die Internetadresse, unter der sich die Pläne finden lassen. Über den Browser wird die Seite aufgerufen.

Künftig könnte das Auto selbst Hilfe anfordern
Dem TV-Sender zufolge sind die QR-Codes am Auto allerdings nur ein Zwischenschritt. Innerhalb der EU soll künftig ein automatisches Alarmsystem namens eCall zum Einsatz kommen, um möglichst schnelle Hilfe bei Autounfällen zu gewährleisten.

Die Idee dahinter: Bei einem Crash reagiert ein Gerät im Auto automatisch, wählt eine Notfallnummer und schickt gleich Informationen zum Typ und Aufenthaltsort des Wagens an die Einsatzzentrale. Bis zur Einführung von eCall könnten die kleinen schwarz-weißen Codes aber noch einige Leben retten.

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