Neuer Versuch

MeeGo lebt: Mobile Plattform bekommt zweite Chance

Elektronik
03.10.2012 12:38
Das von Nokia verworfene Smartphone-Betriebssystem MeeGo bekommt eine zweite Chance, sich doch noch auf dem hart umkämpften Markt zu etablieren. Die neue Firma Jolla will in Hongkong eine Allianz mit führenden Unternehmen der Branche schmieden. Ein auf MeeGo basierendes System mit dem aktuellen Codenamen "Sailfish" solle bis Frühjahr 2013 den Herstellern zum Lizenzieren zur Verfügung stehen.

Die Partner wollten gemeinsam rund 200 Millionen Euro in die neue Plattform investieren, hieß es am Dienstag. Jolla setzt dabei besonders auf den boomenden chinesischen Markt. "Die nächste große Veränderung im mobilen Geschäft wird aus China kommen und Jolla will sie mit ermöglichen", erklärte Jolla-Chef Jussi Hurmola. Namen von möglichen Partnern wurden bislang nicht genannt.

MeeGo war gemeinsam von Nokia und Intel entwickelt worden. Im Februar 2011 zog der neue Nokia-Chef Stephen Elop jedoch die Reißleine und setzte stattdessen auf Microsofts Windows Phone. Es hätte noch zu viel Zeit gebraucht, um MeeGo zur Marktreife zu bringen, so die Begründung. Nokia brachte 2011 nur ein einziges MeeGo-Smartphone in wenigen Ländern auf den Markt, das N9 (siehe Bild).

Sein Design floss jedoch in die ersten Lumia-Geräte mit Windows Phone ein. Die Lumia-Smartphones haben dem Microsoft-System bisher nicht entscheidend aus dem Keller beim Marktanteil helfen können. Die beiden Partner hoffen jedoch auf diesen Herbst mit der nächsten Version Windows Phone 8 und neuen Geräten.

Kaum noch Platz für neue Plattformen
Die Pläne von Jolla wirken umso ambitionierter, zumal derzeit Googles Android mehr als die Hälfte des Smartphonemarktes kontrolliert. Zusammen mit Apples iOS lässt Android anderen Systemen immer weniger Platz. Bei Marktbeobachtern gilt auch schon der Smartphone-Klassiker Blackberry trotz seiner 80 Millionen Nutzer als bedroht. Der Blackberry-Anbieter RIM will im kommenden Jahr mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 eine Aufholjagd starten.

Zugleich zeichnet sich aber auch ab, dass sich der chinesische Markt von der allgemeinen Android-Dominanz abkoppeln könnte. So arbeitet etwa die große Online-Handelsplattform Alibaba an einem eigenen System mit dem Namen Aliyun.

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