Ohne eigenes Netz

Mass Response: Österreich kriegt neuen Mobilfunker

Web
11.11.2013 09:11
Die heimischen Mobilfunker bekommen neue Konkurrenz. Nach dem Kabelanbieter UPC mietet sich das Wiener Unternehmen Mass Response in das Netz von Drei (Hutchison) ein. Ab 2014 will die frühere Tochter der Telekom Austria Dienstleistungen für Geschäfts-und Privatkunden anbieten. Ein entsprechender Vertrag für eine sogenannte MVNO-Partnerschaft (Mobile Virtual Network Operator) mit Hutchison sei unterzeichnet, berichtete Mass Response laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Mass Response bietet Televoting für Fernsehsendungen sowie Callcenter-Lösungen an und will nun in den Handymarkt einsteigen. Bis zu 100.000 Kunden möchte der neue virtuelle Anbieter kommendes Jahr gewinnen, wurde bereits im Sommer unter Berufung auf den Business-Plan berichtet.

Mass Response wolle die Handydienste unter einer neuen Marke hauptsächlich via Internet verkaufen. Bei Mass Response war vorerst niemand erreichbar. Drei bestätigte die Unterzeichnung des Vertrags, zu den genauen Vorhaben von Mass Response könne er aber nichts sagen, so ein Sprecher.

Auch UPC mietet sich in Drei-Netz ein
Hutchison ist verpflichtet, bis zu 16 Anbieter in sein Netz zu lassen. Das war eine Wettbewerbsauflage für die Übernahme des Konkurrenten Orange. Bisher hat schon UPC eine Nutzung des Drei-Netzes vereinbart.

Mit der Einmietung in ein bestehendes Netz ersparen sich sogenannte virtuelle Anbieter den Aufbau einer eigenen Netzinfrastruktur. Dies nutzt beispielsweise auch Red Bull - der Getränkekonzern ist im Netz der Telekom Austria unterwegs.

Auch T-Mobile will sein Netz künftig an Quereinsteiger vermieten, wie Konzernchef Andreas Bierwirth kürzlich zu Reuters sagte. Er erwartet, dass es künftig bis zu zehn solcher MVNO in Österreich geben könnte.

Firma war Gegenstand der Telekom-Affäre
Der neue Anbieter Mass Response war im Zuge der Telekom-Affäre in die Schlagzeilen geraten. Die Justiz hatte ungeklärte Zahlungsflüsse an die PR-Firma von Peter Hochegger beim Erwerb der Mass Response durch die Telekom Austria im Jahr 2007 im Visier. Zudem wurde wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit Gewinnsendungen ermittelt.

Die Mass Response Service (MRS) gehört mittlerweile wieder dem früheren Technikchef von Mass Response, Franz Pichler. Die Telekom Austria hatte 2007 20 Millionen Euro für das Unternehmen gezahlt, soll sich damit aber früheren unbestätigten Medienberichten zufolge einen Verlust von 46 Millionen Euro eingehandelt haben.

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