Open-Source-Sieg

Mac- und Vista-Laptops gehackt – nur Linux nicht

Elektronik
01.04.2008 16:52
Der Ruf des Open-Source-Betriebssystems Linux als sicherstes OS hat sich wieder einmal bewahrheitet: Beim Hackerwettbewerb "Pwn to Own" sind nur zwei mit Mac OS X und Windows ausgestattete Geräte durch Lücken im Apple-Browser Safari respektive Adobes Flash für Windows kompromittiert worden, der Linux-Laptop hielt den Attacken der IT-Experten stand. Bei dem vom Sicherheitsunternehmen TippingPoint gesponserten Ereignis bei der Sicherheitskonferenz CanSecWest konnten die Hacker Laptops und Preisgelder gewinnen, wenn sie sich via Zero-Day-Exploits (Angriffstaktiken, die dem Hersteller und der Öffentlichkeit noch unbekannt sind) Zugriff auf Dateien im System verschafften.

 Mit OS X Leopard 10.5.2 auf einem MacBook Air, Vista Ultimate SP1 auf einem Fujitsu-Gerät und Ubuntu Linux 7.10 auf einem Sony-Notebook waren die drei großen Betriebssystem-Namen als Angriffsziele am Start. Die drei Zielsysteme waren auf den jeweils aktuellsten Stand gepatcht.

Am ersten Tag des Wettbewerbs war den Teilnehmern nur der Angriff über das Netzwerk auf das Betriebssystem an sich möglich. Dabei gab es ein für die Betriebssystem-Hersteller durchaus erfreuliches Ergebnis, denn hier gab es zunächst keinen erfolgreichen Hack-Versuch. In weiterer Folge wurden die Angriffsvektoren jedoch ausgeweitet. Am zweiten Wettbewerbstag wurden auch Angriffe zugelassen, die Standardanwendungen betreffen und Nutzerinteraktion erfordern. Dazu zählen etwa Methoden, die Lücken in E-Mail- oder Browser-Software nutzen. Für den letzten Tag des Wettbewerbs wurden die Regeln noch weiter aufgelockert, Angriffe konnten auch über nach Ansicht der Jury populäre Anwendungen von Drittanbietern durchgeführt werden.

OS X fiel am zweiten Tag, Vista am dritten
Der Browser wurde OS X am zweiten Tag zum Verhängnis. Ein Team von „Independent Security Evaluators“ (ISE) rund um Charlie Miller konnte durch eine Lücke in Apples Browser Safari das MacBook Air und 10.000 Dollar gewinnen. Der Sicherheitsexperte sagte, sein Team habe sich für Leopard als nach ihrer Einschätzung leichtestes Angriffsziel entschieden. Apple und Safari waren schon einmal in die Schusslinie von ISE geraten, als die Sicherheitsexperten im Juli 2007 die Entdeckung der ersten Sicherheitslücke für das iPhone verkündeten.

Am dritten Tag konnte ein Team rund um Shane Macaulay vom Sicherheitsberatungs- und Softwareentwicklungsunternehmen „Security Objectives“ eine Lücke in Adobes Flash für einen erfolgreichen Angriff auf Windows nutzen, der dem Team zusätzlich zum Fujitsu-Laptop 5.000 Dollar einbrachte. Linux (es war eine Ubuntu-Distribution) wurde bei dem Spezialisten-Wettbewerb nicht erfolgreich geknackt, was durchaus als Zeichen für eine insgesamt bessere Sicherheit des Betriebssystems zu werten ist.

Keine Details zu Hacks veröffentlicht
Genauere Informationen über die beiden Lücken wurden zunächst nicht allgemein veröffentlicht, sondern TippingPoints „Zero Day Initiative“ übergeben. Diese leitet Details zunächst an Apple respektive Adobe weiter. Die beim Wettbewerb erfolgreichen Sicherheitsexperten haben sich verpflichtet, erst dann der Öffentlichkeit Genaueres über die Schwachstellen bekannt zu geben, wenn die Anbieter entsprechende Patches fertiggestellt haben. (pte)

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