Dritte Dimension

Lohnt der Wechsel? 3D-Fernseher auf dem Prüfstand

Elektronik
25.11.2010 13:49
Weihnachten steht vor der Tür, und damit auch der Wunsch vieler Konsumenten, sich einen neuen Fernseher anzuschaffen. Heuer besonders gefragt: Geräte mit 3D-Funktion. Was diese im Vergleich zu ihren bloß zweidimensionalen Kollegen taugen, hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) jetzt getestet.

"Die Kinderkrankheiten sind vorbei", urteilte VKI-Geschäftsführer Franz Floss bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. Die Neuankömmlinge am Markt hätten im Test mit guter Qualität überrascht. Vier von fünf 3D-Geräten wurden daher auch mit einem "gut" bewertet. Eines von ihnen – der "LE40C750" von Samsung – ging sogar als Testsieger unter den Großen mit einer Bildschirmdiagonale von mindestens 102 cm hervor. Er besteche neben dem 3D-Effekt mit guter Bildqualität und hoher Vielseitigkeit, so der VKI.

3D-Brillen als teures Zubehör
Zu haben ist der Fernseher übers Internet für aktuell rund 820 Euro. Nicht zu verachten seien laut Projektleiter Paul Srna aber die anfallenden Zusatzkosten. Nicht alle Hersteller lieferten automatisch eine 3D-Brille mit. Für diese würden im Schnitt 90 Euro pro Stück anfallen. Ein Nachteil sei jedoch, dass die Brillen nicht mit 3D-Fernsehern anderer Hersteller kompatibel sind. Damit der geplante Fernsehabend mit Freunden auch wirklich stattfinden kann, sollten Konsumenten also bereits beim Kauf überlegen, wie viele Brillen sie benötigen.

Inhalte bislang nur spärlich vorhanden
Weit schwerer wiegt bisweilen jedoch der Umstand, dass es an entsprechenden Inhalten für die neuen 3D-Fernseher mangelt. 3D-Programme gebe es kaum, kritisieren die Konsumentenschützer, und für einen 3D-fähigen Blu-ray-Player würden zusätzliche Kosten von rund 200 Euro anfallen. Die Filme selbst schlagen mit durchschnittlich 30 Euro zu Buche. Allerdings gelte es bei der Auswahl des Films darauf zu achten, ob Exklusivverträge mit den Geräteherstellern bestünden. "Alice in Wonderland" liefere beispielsweise nur mit einem Sony-Gerät den gewünschten 3D-Effekt, James Camerons 3D-Version von "Avatar" bleibt vorerst Panasonic-Kunden vorbehalten.

Größe zählt eben doch
Von dem Werbeversprechen, mit den entsprechenden Geräten zu Hause Kinospaß in der dritten Dimension erleben zu können, sollte man sich aber ohnehin nicht täuschen lassen. Denn im Kino trage die große Leinwand wesentlich zum einnehmenden 3D-Effekt bei, in den eigenen vier Wänden bleibe dieser auf die Bildschirmabmessungen begrenzt. "Die Raubkatze, die im Kino auf die Besucher zuspringt, hüpft zu Hause nur bis zur Unterkante des Fernsehers", so Srna. Der Trend gehe zwar zu 60-Zoll-Bildschirmen (rund 1,5 Meter Bildschirmdiagonale), dabei sei allerdings zu beachten, dass man für den optimalen Abstand vom TV-Gerät fünf Meter vom Schirm entfernt sitzen müsse.

Die Gewinner und Verlierer
Wer ohnehin mit dem Gedanken spiele, sich ein höherpreisiges Gerät anzuschaffen, sei mit einem 3D-Gerät aber gut beraten, "denn diese sind auch für den 2D-Gebrauch sehr gut ausgestattet", so Srna. Bei Samsung schneiden die 3D-Geräte sogar besser ab als 2D-Fernseher. Etwas anders sehe es bei Sony aus: Hier belege das 2D-Modell "KDL-40HX700" noch vor den beiden 3D-Geräten "KDL-40HX805" und "KDL-40HX800" den zweiten Platz. Mit einem "gut" seien die 3D-Geräte aber immer noch auf den vorderen Plätzen zu finden.

Das 3D-Gerät von Panasonic ("TX-P50VT20E") hingegen enttäuschte mit einem "durchschnittlich" als Test-Schlusslicht. Dass Qualität nicht zwangsläufig am Preis zu erkennen sei, zeige sich hier sehr deutlich. Denn der Hersteller verlange für den durchschnittlichen Ton, das schlechte Bild und den zudem hohen Energieverbrauch mit mehr als 2.400 Euro auch noch den höchsten Preis der getesteten Geräte, so die Konsumentenschützer. Alle Informationen zum Test gibt es online (siehe Infobox) und in der Dezember-Ausgabe des "Konsument".

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