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Lifetab S7852: Das kann das neue Hofer-Tablet

Elektronik
18.05.2014 09:00

Ab 22. Mai verkauft der Diskonter Hofer hierzulande wieder Elektronik: Neben einem Gaming-PC gibt's dabei auch ein fast schon unverschämt günstiges 150-Euro-Tablet aus Alu, das Medion Lifetab S7852. Mit seinem 7,85-Zoll-Formfaktor richtet es sich an all jene, die ein kompaktes Lese-Tablet für die Couch suchen. Und dank der neuesten Android-Version 4.4 soll es auch angenehm flott laufen. Wie es sich in der Praxis schlägt, hat krone.at bereits ausgiebig getestet. Hier unsere Eindrücke.

Medion verbaut in seinem Lifetab S7852 solide Mittelklasse-Hardware. Beim Prozessor setzt die Lenovo-Tochter auf einen 1,6 Gigahertz schnellen Vierkerner des chinesischen Herstellers Rockchip mit einem Mali-400-Grafikmodul. Der Arbeitsspeicher ist ein Gigabyte groß. Mit dieser Konfiguration reißt das Hofer-Tablet zwar keine Bäume aus, für den Alltagsgebrauch ist es aber allemal ausreichend.

Genug Power für den Durchschnitts-User
Im Test zeigte sich, dass die Oberfläche von Android 4.4 am Lifetab S7852 angenehm flott reagiert, was wohl auch daran liegt, dass die neueste Version von Googles Mobilbetriebssystem recht sparsam mit den verfügbaren Ressourcen umgeht. Apps starten ausreichend flott, und auch bei mehreren geöffneten Anwendungen lässt es sich mit dem Gerät noch vernünftig arbeiten.

Weniger rechenintensive Games laufen klaglos, bei aufwendigeren Titeln a la "Asphalt 8" müssen aber die Grafikdetails ein wenig heruntergeschraubt werden. Sei's drum, für ein Einsteiger-Gerät bietet das Tablet ausreichend Power.

Display: Brauchbar, aber nicht besonders hell
Angesichts des Kampfpreises, für den das Hofer-Tablet den Besitzer wechselt, wenig verwunderlich: Das Display ist nicht berühmt. Es bietet auf 7,85 Zoll Diagonale eine Auflösung von 1.024 mal 768 Pixeln, also nicht volle Full-HD-Auflösung. Zudem ist es nicht so hell wie Displays in teureren Tablets. Die Farben sind natürlich, aber durch die eher geringe Helligkeit nicht sehr kräftig. Blickt man seitlich auf das Tablet, lässt die Darstellungsqualität trotz IPS-Display rasch nach.

Insgesamt hinterlässt der Bildschirm einen für den Heimgebrauch durchaus brauchbaren Eindruck. Im Freien könnte man sich aber an der geringen Helligkeit stören, Vielleser könnten sich zudem eine höhere Auflösung wünschen. Ein Wunsch, der allerdings auch bei anderen Herstellern erst eine oder zwei Preisklassen weiter oben in Erfüllung gehen wird.

Mehr als genug Speicher, zweckmäßige Kamera
An der Speicherausstattung gibt's nichts zu bemängeln. Ab Werk kommt das Medion-Tablet mit 16 Gigabyte internem Speicher, zusätzlich kann es mithilfe von microSD-Karten um weitere 64 Gigabyte aufgerüstet werden. Der interne Speicher reicht für zahlreiche Apps, wer größere Foto-, Musik- und Videosammlungen auf dem Tablet horten möchte, sollte aber die Investition in eine Speicherkarte in Betracht ziehen. 64 Gigabyte gibt's schon für 30 Euro.

Das Lifetab verfügt über zwei Kameras. An der Front gibt's eine für Videotelefonate ausreichende Kamera mit zwei Megapixeln Auflösung. Die Bildqualität bei gutem Licht überzeugt, im Dämmerlicht stößt die Kamera aber schnell an ihre Grenzen. Die Hauptkamera an der Rückseite bietet eine Auflösung von fünf Megapixeln und einen Autofokus und macht bei Tageslicht für Tablet-Verhältnisse akzeptable Schnappschüsse. Wunder sollte man sich von ihr aber nicht erwarten: Der Autofokus könnte flotter sein, zudem zeigen die Bilder schon bei Kunstlicht stellenweise Rauschen. Weil ein Tablet kein Fotoapparat ist, halten wir die Kamera aber für absolut ausreichend.

Aktuelle Funkstandards und Universalfernbedienung
Mit dem Heimnetzwerk verbindet sich das Medion-Tablet über N-WLAN, zusätzlich gibt's auch die aktuelle Bluetooth-Version 4.0. Wer es unterwegs nutzt, freut sich über das vorhandene GPS-Modul zur Navigation. Praktisch: Ein Infrarot-Modul, mit dem sich das Gerät als Universalfernbedienung nutzen lässt, ist an Bord. Ab Werk unterstützt es allerdings leider nur Lenovo- und Medion-Geräte.

Ein Update, mit dem auch die Geräte anderer Hersteller in die Fernbedienungs-App eingepflegt werden sollen, wurde bereits angekündigt. Direkt am Gehäuse bietet das Gerät einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für Kopfhörer sowie den obligatorischen microUSB-Anschluss zum Laden.

Verarbeitung: Wirkt deutlich teurer, als es ist
Als echte Überraschung entpuppte sich im Test die Verarbeitungsqualität des Lifetab S7852. Das Gerät ist trotz seines geringen Preises aus Metall gefertigt und fühlt sich entsprechend hochwertig an. Von der Haptik her wirkt das Hofer-Tablet deutlich teurer, als es ist. Die Verarbeitung an sich geht schwer in Ordnung.

Am Testgerät konnten wir keine Mängel feststellen: Spalten gibt's nicht, die Rückseite lässt sich nicht eindrücken, die seitlich angeordnete Lautstärkewippe und der Entsperr-Button wirken langlebig und haben einen angenehmen Druckpunkt. Da könnte sich manch ein deutlich teureres Konkurrenzgerät eine Scheibe abschneiden. Bei Medion scheint man sich zudem recht sicher zu sein, was die Langlebigkeit des Geräts angeht. Es kommt mit satten drei Jahren Garantie. Eine Seltenheit, üblicherweise gibt's nur ein, mit Glück zwei Jahre Garantie auf solche Geräte.

Gutes Lese-Tablet - auch bei Einhand-Nutzung
In der Praxis gibt das Lifetab ein taugliches Lesegerät ab. Mit einem Gewicht von 370 Gramm ist es leicht genug, um es mit einer Hand zu halten. Und die relativ breite Bauform mit dem Display im 4:3-Format bietet beim Internetsurfen und Lesen den Vorteil, dass seitlich mehr Platz zur Verfügung steht als bei Siebenzöllern wie dem Nexus 7.

Beim Surfen hat man so mitunter das entscheidende Quäntchen mehr Platz, um eine Website in der Vollansicht darzustellen, ohne scrollen zu müssen. Beim Lesen profitiert man davon, dass PDF-Dateien bildschirmfüllend dargestellt werden. Bei 16:9-Videos gibt's oben und unten zwar schwarze Streifen, wirklich störend ist das aber nicht.

Solide Akkulaufzeit, aktuellste Android-Version
Ein Wort zur Akkuleistung: Der fix verbaute Stromlieferant bietet laut Medion Saft für rund zehn Stunden Betrieb. Im Test erreichten wir diesen Wert allerdings nicht ganz. Bei hoher Bildschirmhelligkeit und gemischter Nutzung mit Surfen, YouTube-Videos und kleinen Games sind aber durchaus sieben, bei etwas geringerer Bildschirmhelligkeit mitunter auch acht Stunden Betrieb drin. Damit gehört das Gerät zwar nicht zu den ausdauerndsten Tablets am Markt, für den Alltagsgebrauch reicht das aber locker.

Eine weitere Überraschung hält das Medion-Tablet bei der installierten Software bereit. Medion hat Android 4.4 erfreulicherweise kaum optisch überarbeitet. Wo andere Hersteller ihren Tablets mit hauseigenen Android-Oberflächen ihren Stempel aufzudrücken versuchen, hält sich der Hofer-Lieferant vornehm zurück. Android kommt weitgehend in der Standardversion zum Einsatz, Anpassungen gibt's nur vereinzelt.

Einige praktische Software-Dreingaben gibt's auch, unter anderem einen recht fähigen Netzwerk-Multimediaplayer und ein eigentlich kostenpflichtiges Office-Paket, das dem Tablet gratis beiliegt. Einige Hofer-Apps - etwa, um Fotos zu bestellen oder die aktuellen Angebote zu inspizieren - sind vorinstalliert, ebenso eine Kaspersky-Antivirus-Testversion. Die vorinstallierte Software lässt sich problemlos deinstallieren.

Fazit: Auch wenn es sich kleine Schwächen beim Display und der Kamera-Performance leistet, ist das Medion Lifetab S7852 für 150 Euro alles in allem ein guter Deal. Vielleser und Leistungsfetischisten mit einem Faible für Full-HD-Displays und High-End-Hardware sollten sich zwar ein paar Preisklassen weiter oben umsehen. Weniger Anspruchsvolle bekommen hier aber ein solides Einsteigergerät mit ausreichend Power, genug Speicherplatz, solider Hardwareleistung, neuester Android-Version und einer wirklich erstaunlich guten Verarbeitungsqualität. Auch der lange Garantiezeitraum weiß zu gefallen. Als Einsteiger- oder Zweitgerät macht das neue Hofer-Tablet eine tadellose Figur.

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