Mit Android 6

LG Stylus 2: Stift-Handy für Einsteiger im Test

Elektronik
07.08.2016 09:00

Android-Smartphones mit Eingabestift sind hierzulande ein seltenes Gut, seit sich Samsung im vergangenen Herbst dazu entschlossen hat, die neuesten Vertreter seiner beliebten Galaxy-Note-Serie nicht nach Europa zu bringen. Doch es gibt Abhilfe: LG bietet mit dem Stylus 2 ein Einsteiger-Gerät mit Stylus und aktueller Software für rund 240 Euro an. Wie es sich im Alltag schlägt, hat krone.at getestet.

Zugegeben, ein echter Konkurrent für Samsungs Note-Serie ist das LG-Smartphone nicht - schon allein, weil es in einer ganz anderen Preisklasse spielt. Während Samsung mit seiner Note-Serie die Oberklasse dominiert, fischt das neue Stift-Smartphone von LG in der Einsteigerklasse.

Was genau LG im Stylus 2 verbaut, sehen Sie hier:

LG Stylus 2

CPU

Qualcomm Snapdragon 410: 4 x 1,2 GHz

RAM

1,5 GB

Diagonale

5,7 Zoll

Auflösung

1280 x 720 Pixel

Speicher

16 GB

microSD-Slot

bis 128 GB

Hauptkamera

13 Megapixel; F/2.2; LED-Blitz

Frontkamera

8 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.1, NFC, GPS, GLONASS

Maße

155 x 79,6 x 7,4 Millimeter; 142 Gramm

Akku

3000 mAh

Extras

Eingabestift

Software

Android 6

Preis

ab 240 Euro

Dass das Stylus 2 mit seinem Einsteiger-Chip keine Leistungsrekorde aufstellt, versteht sich von selbst. Die gebotene Leistung reicht zwar für ein flüssiges Android-Erlebnis und hinreichend schnelle App-Starts, anspruchsvollere Anwendungen - etwa 3D-Games - geraten aber mitunter ins Stocken.

Auch der eher klein bemessene RAM kann beim Multi-Tasken und anspruchsvolleren Games zum Problem werden. Für Spiele-Fans ist das Stylus 2 damit eher weniger geeignet, für die meisten alltäglichen Dinge - Surfen, Mailen, Fotos knipsen - wird aber ausreichend Leistung geboten.

Zweckmäßiges Display, durchwachsene Kamera
Das 5,7-Zoll-Display mit 1280 mal 720 Bildpunkten ist zweckmäßig. Schärferekorde stellt es keine auf, zudem hat es aus unserer Sicht ein leichtes Helligkeitsdefizit. Für die alltägliche Nutzung ist es aber durchaus ausreichend: Die Auflösung reicht, die Farbdarstellung ist angenehm natürlich, die seitliche Ablesbarkeit geht in Ordnung. Der Kontrast ist für LCD-Verhältnisse relativ gut.

Die 13-Megapixel-Hauptkamera im Stylus 2 hinterließ im Test einen durchwachsenen Eindruck. Sie braucht relativ lang zum Scharfstellen und Auslösen und lässt selbst bei gutem Licht etwas an Schärfe missen. Bei schlechteren Lichtverhältnissen macht sich zudem schnell Rauschen in den Fotos breit.

Für den einen oder anderen Schnappschuss reicht sie trotzdem, einen Kompaktkamera-Ersatz stellt das Stylus 2 aber nicht dar. Interessanterweise überzeugt es aber als Selfie-Maschine: Die Frontkamera ist nicht schlecht und liefert scharfe Selbstportraits.

Praktischer Eingabestift, griffiges Chassis
Der Eingabestift, mit dem sich das Stylus 2 von anderen Einsteigergeräten abhebt, erwies sich im Test bisweilen als durchaus praktisch. Zwar sorgen die Limitierungen der Handschrifterkennung und das Schreibgefühl am Displayglas dafür, dass man ihn wohl nicht als Ersatz für die Bildschirmtastatur nutzt. Um Screenshots zu machen und sie mit kleinen Notizen zu versehen oder beim Surfen präzise Text zu markieren, kann der im Gehäuse versenkbare aber praktisch sein. Für ein Must-have halten wir ihn zwar nicht, manche Nutzer werden ihn aber zu schätzen wissen.

Die restliche Ausstattung des Stylus 2 überzeugt: Alle gängigen Funkstandards - selbst das in der Einsteigerklasse noch seltene NFC - sind an Bord, zudem bietet das Stylus 2 erweiterbaren Speicher und einen austauschbaren Akku. Die Verarbeitung ist sauber: Das Plastikgehäuse ist ausreichend steif, Fertigungsmängel konnten wir am Testgerät keine entdecken.

Für ein 5,7-Zoll-Smartphone ist das Stylus 2 dank dünnem Displayrahmen vergleichsweise kompakt, die matte und strukturierte Plastikrückseite tut ihr Übriges, damit es gut und sicher in der Hand liegt. Kleiner Kritikpunkt: Der beiliegende Stift ist recht filigran und wirkt nicht besonders langlebig. Gewöhnungsbedürftig ist zudem die Platzierung von Lautstärkewippe und Entsperrknopf: Diese Elemente sind an der Geräterückseite.

Licht und Schatten bei Software und Akkulaufzeit
Der Akku ist mit 3000 Milliampererstunden für ein Gerät dieser Größe eher klein geraten, verhilft dem Stylus 2 aber bei durchschnittlicher Nutzung ohne Probleme zu einem ganzen Tag Laufzeit. Einen zweiten Tag überdauert das Gerät mit einer Akkuladung aber nur bei sehr sparsamer Nutzung.

Die Software des LG Stylus 2 hinterließ einen zwiespältigen Eindruck. Dass es keine App-Übersicht gibt, sondern alle Apps am Home-Screen landen, ist der Übersicht nicht besonders zuträglich und aus unserer Sicht ein Rückschritt gegenüber früheren LG-Benutzeroberflächen. Dafür bietet das Stylus 2 aber auch einige ziemlich durchdachte Funktionen - etwa einen Lese-Modus, bei dem die Farbtemperatur des Displays in den angenehm warmen Bereich wechselt, oder ein Multi-Window-Feature, bei dem man zwei Apps simultan im Blick hat.

Fazit: Das LG Stylus 2 leistet sich ein paar Schwächen: Kamera und Display sind lediglich zweckmäßig, die Hardware-Power könnte auch größer sein. Dafür hebt es sich mit seinem Stift wohltuend von der Masse der Einsteiger-Smartphones ab. Wer darauf Wert legt und keine allzu hohen Ansprüche an die sonstige Hardware hat, könnte durchaus glücklich mit dem Stylus 2 werden - zumal es andere Stift-Smartphones preislich deutlich unterbietet.

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