Gläserne Nutzer

Käufer zornig: Oculus Rift ist eine Datenkrake

Elektronik
06.04.2016 07:50

Einst als Kickstarter-Projekt gestartet, dann vom Social-Media-Giganten Facebook gekauft, hat das Virtual-Reality-Unternehmen Oculus VR seine Cyberbrille Oculus Rift kürzlich offiziell auf den Markt gebracht. Die ersten Vorbesteller halten ihr Exemplar bereits in Händen. Ein Detail an der Oculus Rift hinterlässt bei vielen allerdings einen schalen Beigeschmack: Die Cyberbrille ist eine Datenkrake par excellence.

Grund für den Ärger vieler Oculus-Rift-Käufer ist die mitgelieferte Software, laut dem IT-Portal "Golem" konkret eine Datei namens OVRServerx64.exe. Sie sammelt während der Benutzung der Cyberbrille alle möglichen Daten über den Nutzer und sendet diese im Hintergrund an Facebook-Server.

Die Menge der gesammelten Daten ist groß: In den Nutzungsbedingungen nimmt sich die Oculus-Mutter Facebook das Recht heraus, Infos wie die Körperbewegungen, Maße, IP-Adresse sowie den Standort zu protokollieren und an die Firmenzentrale zu senden. Auch über die auf der Cyberbrille installierten Spiele, Inhalte oder sonstigen Apps führt Facebook genau Buch.

Daten auch für WhatsApp & Instagram
Eine weitere Passage in den AGB räumt Facebook das Recht ein, die Daten nicht nur im Zusammenhang mit der Oculus Rift zu verwenden, sondern auch für andere Facebook-Dienste wie WhatsApp oder Instagram. Als besonders dreist dürften manche Nutzer eine Klausel empfinden, in der sich Facebook das alleinige Recht an von Oculus-Nutzern erstellten Inhalten einräumt.

Der Unmut der Nutzer über die ausufernde Datensammelei mit der Oculus-Cyberbrille kommt kurz nach einem Aufschrei der Virtual-Reality-Interessenten wegen teils gravierender Lieferprobleme bei Oculus. Wie die deutsche Spielezeitschrift "PC Games" meldet, hat man wegen der Lieferprobleme sogar bereits die Versandkosten für Vorbesteller gestrichen, die immer noch auf ihre Cyberbrille warten.

Sind auch die Oculus-Rivalen Datenkraken?
Abzuwarten bleibt derweil, wie es andere bald erscheinende Virtual-Reality-Geräte mit dem Sammeln von Nutzerdaten halten. Mit der von Valve und HTC entwickelten Vive steht ein mächtiger Konkurrent für Oculus in den Startlöchern, der mit Steam den weltgrößten Spiele-Marktplatz im Internet hinter sich hat.

Und auch Sony will im Herbst mit der PlayStation VR PS4-Spieler in den Genuss virtueller Welten bringen. Halten sich diese Oculus-Rivalen mit der Datensammelei zurück, könnten sie viele von Oculus enttäuschte Virtual-Reality-Fans für ihre Produkte begeistern.

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