Mit Billig-Software

Irakische Aufständische hacken US-Drohnen

Elektronik
18.12.2009 10:13
Irakischen Aufständischen ist es gelungen, Videoübertragungen aus ferngesteuerten Drohnen - die zu den wichtigsten Spionagesystemen des US-Militärs zählen - mit Hilfe einfachster Billig-Software abzufangen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge habe man auf bei Festnahmen sichergestellten Laptops "Stunden und Stunden" von Material von Drohnen-Kameras gefunden.

Laut einem ungenannten US-Offizier habe man Belege für abgefangene Videoübertragungen gefunden. Die Software, mit der irakische Aufständische die High-Tech-Waffen der USA überlisten, bekommt man den Informationen zufolge für 26 Dollar (18 Euro). Es sei Aufständischen damit gelungen, die Videoübertragungen von ferngesteuerten Drohnen vom Typ Predator abzufangen.

Überraschungsmoment dahin
Es gebe keine Belege dafür, dass die Aufständischen auch in der Lage seien, die Kontrolle über die Drohnen zu übernehmen oder auch nur deren Flüge zu behindern. Doch eine Live-Überwachung der unbemannten Flugzeuge brächte einem Feind auch so schon große Vorteile: Die Drohnen werden sowohl zur Überwachung als auch für Luftangriffe eingesetzt. Das Überraschungsmoment, das den USA dabei bisher in die Hände spielt, wäre durch den nun kolportierten Video-Hack dahin.

Dem Blatt zufolge wurde das Problem bereits im vergangenen Dezember entdeckt, als US-Soldaten einen militanten Schiiten festsetzten, dessen Laptop Videofiles enthielt, die offenkundig aus abgefangenen Drohnen-Übertragungen stammten. Es habe sich dabei offenbar "nicht um eine einmalige Sache" gehandelt, wird eine ungenannte Quelle zitiert.

"Um Problem gekümmert"
Einem Vertreter des US-Verteidigungsministeriums zufolge habe sich die Armee mittlerweile um das "Problem gekümmert". Das Pentagon werte die Leistung und Sicherheit der verschiedenen Drohnen-Systeme ständig aus und versuche, sie zu verbessern. Es sei aber Teil der Politik des Verteidigungsministeriums, "konkrete Verwundbarkeiten oder Geheimdienstbelange" nicht zu kommentieren.

Einsatz von Drohnen umstritten
Die USA verlassen sich sowohl im Irak als auch in Afghanistan mehr und mehr auf Drohnen vom Typ Predator und das neuere, teurere Modell Reaper. Seit 2008 starben bei Angriffe der Drohnen fast 600 Menschen. In Pakistan wurden die Drohnenangriffe deshalb immer wieder heftig kritisiert. Erst vor wenigen Tagen hatte US-Präsident Barack Obama angekündigt, weitere Drohnen in das Land zu schicken schicken, um Extremisten in Schach zu halten.

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