Technik-Hilfe

Intelligentes Heim der Zukunft soll Ältere unterstützen

Elektronik
29.07.2011 11:10
Ältere und kranke Menschen könnten künftig länger allein und selbstständig in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben - die Elektronik soll's möglich machen. In der intelligenten Wohnung der Zukunft, die mit Sensor-Netzwerken bestückt ist, könnten sie komfortabler und sicherer leben. Eine solche Wohnung wird mit einem Forschungsprojekt an der Technischen Universität Braunschweig in Niedersachsen entwickelt.

Im TU Institut wurde eine komplett möblierte Zwei-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad als Experimentierwerkstatt eingerichtet. Überall sind Sensoren, Bewegungsmelder und zusätzliche Schalter installiert, Elektronik in Türen, Fenster, Geräte, Möbel oder Lampen eingebaut. "Das ist alles miteinander vernetzt", erläutert Projektleiter Maik Plischke.

Steht der Bewohner etwa nachts auf, um auf die Toilette zu gehen, wird automatisch das Licht auf den Weg dorthin ein- und später wieder ausgeschaltet. Herd und Licht werden ausgeschaltet, wenn man die Wohnung verlässt. Vom Sessel aus können Fenster und Türen per Fernbedienung geöffnet und geschlossen werden. In Küchen- und Bücherschränken sind bewegliche Regale eingebaut, die bei Bedarf heruntergefahren werden können. Bei Einbruchsverdacht werden das Licht- und der Fernsehapparat eingeschaltet.

Bewegungssensoren an der Kleidung
Besonders wichtig ist ein Bewegungssensor, der an der Kleidung oder am Gürtel getragen wird und der einen Sturz schnell registriert, um dann sofort einen Notruf an bestimmte Kontaktpersonen in der Verwandtschaft, eine Sozialstation oder den Hausarzt zu senden. "Einige dieser Systeme verbessern einfach den Wohnkomfort und könnten auch für andere Bewohner interessant sein", meint Plischke.

Intelligentes Haus denkt mit
Doch die Modellwohnung biete noch mehr. Aus den gesammelten Messdaten der installierten oder am Körper getragenen Sensoren könne ein Rechner in der Wohnung bestimmte Verhaltensmuster, Tagesabläufe und Routinen der Bewohner ermitteln, erläutert Plischke. Änderten die sich plötzlich, könne das ein Hinweis auf Krankheiten sein - oder dass etwas passiert ist. Dann könne das System reagieren und entweder dem Betreffenden Ratschläge geben (etwa: zum Arzt gehen) oder den Hausarzt benachrichtigen. Der könnte sich künftig, online mit der Wohnung verbunden, auch selbst regelmäßig über das Befinden seines Patienten informieren.

"Müssen uns auf demografischen Wandel einstellen"
"Wir müssen uns als Wohnungsunternehmen auf den demografischen Wandel einstellen und mehr altersgerechte Wohnungen mit ergänzenden Dienstleistungen anbieten", meint Rüdiger Warnke, Geschäftsführer der Nibelungen-Wohnbau, der größten Wohnungsgesellschaft in der Stadt. Allein in Braunschweig werde im Jahr 2030 die Hälfte aller Einwohner über 65 Jahre alt sein. Da müsse man mehr altersgerechte Wohnungen anbieten.

Kostenfrage noch offen
Die Akzeptanz dieser neuen Wohnungen werde, da sind sich die Projektbeteiligten einig, nicht nur davon abhängen, wie die persönlichen Daten der Mieter geschützt werden. Warnke: "Das muss auch bezahlbar sein". Über die Kosten für Investitionen und nachfolgende Dienstleistungen wollen die Beteiligten aber noch keine Angaben machen.

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