Wachsendes Problem

Immer mehr junge Menschen tippen SMS beim Schlafen

Web
14.02.2013 08:30
Schlafwandeln war gestern. Einer US-Universitätsprofessorin zufolge wird "Schlaf-SMSen" zunehmend zu einem Problem unter US-Teenagern. Betroffene beantworten während des Schlafens Kurznachrichten – teilweise mit Kauderwelsch, teilweise in ganzen Wörtern. In Extremfällen sollen sie sogar SMS mit unangebrachtem Inhalt verschicken – und sich am nächsten Tag an nichts erinnern können.

"Es ist genau das, wie Sie denken, es ist SMS-Tippen während des Schlafens", sagt Elizabeth Dowdell, Pflegewissenschaftsprofessorin an der katholischen Villanova-Privatuniversität im US-Bundesstaat Pennsylvania, im Gespräch mit dem Lokalsender CBS Philly. Jugendliche würden irgendwo zwischen Schlaf- und Wachzustand anfangen, mit ihrem Handy zu hantieren, so die Gelehrte.

"Das Telefon piepst, und sie beantworten die SMS", sagt Dowdell. Manche der Betroffenen würden dabei zwar versuchen, eine SMS zu tippen, allerdings komme bei den im Schlaf getippten SMS oft nur Kauderwelsch heraus. Manche Betroffene seien hingegen solch erfahrene "Schlaf-SMSer", dass sie in ganzen Worten auf eingehende SMS antworten.

Schlaf-SMS können zu peinlichen Momenten führen
"Das kann sogar unangemessen sein. Ex-Freundinnen kontaktieren Ex-Freunde und erzählen ihnen, dass sie sie vermissen und sie sehen möchten", erzählt Dowdell. Am nächsten Tag hätten die Betroffenen dann allerdings keine Erinnerungen mehr an die nächtlichen SMS-Unterhaltungen.

Laut Dowdell soll Schlafmangel der Auslöser für das SMS-Tippen im Schlaf sein. Bei Teenagern seien acht, neun oder sogar zehn Stunden pro Nacht eine angemessene Menge an Schlaf. Doch heutige Jugendliche seien oft überreizt und überfordert, weshalb sie dazu neigen, zu wenig zu schlafen.

Schlafmangel und Überforderung schuld am "Schlaf-SMSen"
Und wenn dann auch noch das Handy schrillt, wenn die jungen Menschen erst seit anderthalb oder zwei Stunden schlafen, unterbreche das ihren Schlafrhythmus, und sie würden damit beginnen, SMS zu beantworten. Dabei sollte man solche Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen, wie Dowdell betont.

Sie könnten nämlich zu Depressionen, schlechten Noten, Übergewicht und anderen unerwünschten Nebeneffekten führen. Die Professorin empfiehlt besorgten Eltern deshalb, dafür zu sorgen, dass der Schlafbereich ihrer Sprösslinge technikfrei bleibt. Oder zumindest dafür Sorge zu tragen, dass das Telefon nicht direkt neben dem Bett liegt und nachts keine Töne von sich gibt.

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