IBM Research, die Forschungsabteilung des Unternehmens, und das niederländische Institut für Radioastronomie ASTRON haben ein fünfjähriges Forschungsprojekt gestartet, um eine Lösung zur Verarbeitung der gewaltigen Datenmengen zu finden, die das SKA tagtäglich einbringt. Schätzungen zufolge werden pro Tag rund ein Exabyte - das sind eine Milliarde mal eine Milliarde Bytes - an Funksignalen aufgenommen werden, berichtet IBM in einer Mitteilung.
Ein solches Datenvolumen benötige neuartige Hochleistungssysteme, sogenannte Exascale Systeme - Computer, die das Hundertfache an Daten verarbeiten können als die derzeit schnellsten Rechner. Mit 32,9 Millionen Euro soll das DOME-Projekt die Lösung bringen, geforscht wird im niederländischen Drenthe. Die Ansatzpunkte sind zahlreich: von dreidimensionalen Chips für mehr Energieeffizienz über neue Übertragungswege für sehr große Datenmengen bis hin zu neuartigen Speichersystemen reicht die Palette.
Teleskop 50-mal empfindlicher und 10.000-mal schneller
Das SKA-Teleskop ist nach dem Flächenverbrauch aller 3.000 geplanten Einzelteleskope benannt: Quadratkilometer-Feld. Die Teleskope werden in einem speziellen Muster angeordnet und befinden sich bis zu 3.000 Kilometer vom Zentrum entfernt. Durch die Kombination der Signale soll das SKA-Teleskop 50-mal sensitiver und 10.000-mal schneller sein als die derzeit besten Teleskope.
Australien und Neuseeland gegen Südafrika
Am Teleskop sind 67 Organisationen aus 20 Ländern beteiligt. Geplanter Baubeginn ist 2016, acht Jahre später soll die Anlage voll einsatzfähig sein. Wo das Mega-Teleskop aufgestellt wird, ist derzeit allerdings noch unklar. Australien/Neuseeland und Südafrika sind ideale Kern-Standorte, weil das SKA große Flächen mit guter Sicht und geringer Radiointerferenz - also sehr geringer Besiedlung - benötigt. Zwischen den Bewerbern ist ein erbitterter Wettbewerb ausgebrochen. Die Entscheidung soll noch dieses Jahr fallen, möglicherweise schon in wenigen Tagen.
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